Vielversprechender Jugendroman

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Der Prolog schildert, wie ein junges Mädchen, das entführt und in einem Erdloch gefangengehalten wird, von einem ihm bekannten Mann, der der titelgebende "Krähenmann" sein dürfte, kurz und schmerzlos erstochen wird. Der Mörder ist nicht zufrieden mit seinem Werk: Er befindet sich auf einem Rachefeldzug und hatte eigentlich für sein Opfer mehr Qualen vorgesehen. Vermutlich wird er es beim nächsten Mord "besser" machen.
Im Hauptteil wechselt die Erzählperspektive zur Ich-Erzählung. Die 16-jährige Waise Clara Hansen, die die acht Jahre seit dem Unfalltod ihrer Eltern in einem Kinderheim verbracht hat, beginnt ihre abschließende Schullaufbahn im Elite-Internat "Rotensand" auf Rügen. Sie ist nicht vermögend, hat aber aufgrund ihrer sehr guten schulischen Leistungen ein Stipendium erhalten. Während das Personal des Internats sie herzlich begrüßt, fällt das Willkommen durch ihre neuen Mitschülerinnen sehr verhalten aus. In ihrem Bett findet Clara einen toten Spatz vor. Ist das eine Art von Aufnahmetest durch die alteingesessenen Schüler oder hat der Mörder, der allerdings ein Krähenmann, kein Spatzmann ist, schon seinen unheilvollen Blick auf Clara gerichtet?
Die Leseprobe hat mir gut gefallen. Die Handlung ist geradlinig, einfach verständlich und flüssig zu lesen. Bisher gibt es - vermutlich in Anbetracht der jugendlichen Adressatengruppe - keine blutrünstigen Szenen und die Protagonistin ist sehr sympathisch und damit als Identifikationsfigur geeignet.
Dieser Jugendkrimi scheint mir auch für ältere Leser sehr interessant zu werden, deshalb würde ich mich freuen, ihn vorablesen zu dürfen.