Enttäuschend

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savashanim Avatar

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Dieses Buch besteht aus zwei Geschichten. Zunächst geht es recht spannend los, ein Mehrfamilienhaus in Berlin soll mithilfe krimineller Mittel entmietet werden um die Wohnungen darin anschließend mit höherem Profit wieder vermieten zu können. Durch Zufall gerät Privatermittler Dengler aus Stuttgart in das Geschehen und wird prompt vom Bauherren angeheuert, dessen Unschuld an den Vorgängen zu beweisen. Tatsächlich stecken ganz andere Machenschaften dahinter, ein Netzwerk aus Habgier und Korruption, das durchaus einen realen Hintergrund hat. Schließlich wurden in mehreren deutschen Großstädten ganze Wohngegenden regelrecht verschenkt, während die "Käufer" diese dann mit Wuchermieten und hohem Profit wieder vermietet haben. Ganz abwegig ist die Story also nicht, solide Krimikunst, die für mein Gefühl aber ganz klar auch schon als Drehbuchvorlage für die nächste Verfilmung herhalten soll und kann. Was mich massiv gestört hat war das Ende der ersten Hälfte der Geschichte, das für mich einfach gar nicht akzeptabel war und äußerst unrealistisch. Dann kam Corona und Wolfgang Schorlau hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Alleingang die große Wahrheit zu wissen und zu erklären, sowie sämtliche anderen Denkweisen als unsinnige Verschwörungstheorien zu entlarven. Mag sein, dass er sich als Vorbild sieht und deshalb in der Verantwortung, dies zu tun. Meines Erachtens ist dieser zweite Teil der Geschichte ein unnötiger und überheblicher Wurmfortsatz der ersten Geschichte, die ich nicht nachvollziehen konnte und mich sehr geärgert hat. Zum Glück hatte ich das Buch als kostenlose Leseprobe erhalten, ich hätte mich noch viel mehr geärgert, wenn ich dafür Geld bezahlt hätte.