Hochaktuell und spannend und doch zu viel

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prinzessin81 Avatar

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Ich habe eben den zehnten Fall von Dengler „Kreuzberg Blues“ vom Autor Wolfgang Schorlau gelesen und möchte hier meine Meinung zu dem Buch schreiben. Der erste Blick fällt ja aufs Cover. Mich persönlich spricht es weniger an. Aber es ist im „Dengler“-Design gehalten und daher passt es zu der Reihe. Da die Bücher von Wolfgang Schorlau ja bekannt sind, habe ich mich entschieden, es zu lesen. Von Anfang an ist das Buch spannend geschrieben. Ohne viel Vorgerede beginnt sofort die Story und man ist gleich im Geschehen. Anfangs schwierig zu lesen, die schnellen Szenenwechsel, bringen genau diese schnellen Szenenwechsel später die Spannung ins Buch. Auch wenn man nicht jeden der letzten Fälle gelesen hat, ist man schnell mit den Hauptpersonen vertraut und weiß wer mit wen in welcher Beziehung steckt. Immer mal wieder werden einzelne Themen wie z. B. Domestizierung von Tieren ausführlicher beschrieben. Manchmal sind diese Kapitel auch ein wenig langatmig, da das Buch sonst eher kurz und knackig gehalten ist. Diese Art des Schreibstils muss man mögen, aber man wird dadurch auch mal zum nachdenken angeregt und verfolgt vielleicht das ein oder andere Thema danach noch tiefer. In dem Buch „Kreuzberg Blues“ geht es in erster Linie um die Immobilienhaie in Berlin. Um deren Machenschaften um die Miet- und Immobilienpreise in die Höhe zu treiben, um Korruption um Macht und kriminelle Methoden. Ein spannendes und hochaktuelles Thema. Und hätte man sich bei diesem Buch auf dieses Thema beschränkt, wäre es toll geworden. Dreiviertel des Buchs ermittelt Dengler als Privatdetektiv in Berlin doch leider kam dem Autor dann das aktuelle Zeitgeschehen dazwischen und man hat nun versucht am Ende noch ein weiteres Thema mit in die Geschichte zu verarbeiten, den Corona Virus. Leider passt meiner Meinung dies gar nicht mit zur ersten Story zusammen und so fällt auch das Ende der Geschichte mit dem interessanten Thema Immobilienkonzerne in Berlin ein wenig flach aus. Mein Fazit: Dreiviertel des Buches finde ich sehr gelungen, spannend, fesselnd und interessant. Das Buch hat sehr stark angefangen und daher hätte es meiner Meinung nach auch ein starkes Ende verdient. Diese fällt leider aufgrund des hineingeschobenen Corona Thema zu schwach aus.