Ratten in Berlin

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans ist nicht sehr spektakulär. Es zeigt die schwarz/weiß Fotografie einer Treppe mit der Gestalt eines Mannes, der gerade runtersteigt. Im Klappentext wird der Roman als "politischer Roman, hochaktuell und spannend" bezeichnet.
In 22 Kapiteln, die durch viele teilweise sehr kurze Unterkapitel eingeteilt sind, wird der Leser in das moderne, aktuelle Berlin Kreuzberg geführt.
Der Immobilienhai Kröger will seine Mieter aus den Wohnungen vertreiben, um diese dann renovieren und zu weit höheren Preisen vermieten zu können. Dabei schreckt er auch vor brutalen Mitteln nicht zurück. Er lässt im Winter alte Fenster herausreißen, ohne schnell neue Fenster einzubauen. Dann werden in einem Altbau extrem aggressive Ratten ausgesetzt, die sogar einem Baby eine Fingerkuppe abnagen. Die Mutter des Babys, Silke, ist eine alte Freundin von Olga, die mit ihrem Freund Georg Dengler in Stuttgart wohnt. Silke bittet Dengler um Hilfe, da dieser ein Privatermittlergeschäft betreibt.
Dengler nimmt den Fall an und reist mit Olga nach Berlin. Er nimmt Kontakt zu Kröger auf, der die Sache mit den Ratten entschieden ableugnet. Dengler soll im Gegenzug für Kröger die Angelegenheit aufklären.
Denglers Ermittlungen werden immer wieder von Nebenhandlungen unterbrochen, die den Leser etwas verwirren.
Inwiefern ist die Deutsche Eigentum AG in den Fall verwickelt? Welche Rolle spielt die Organisation Fuhrmann? Woher kommen die aggressiven Ratten?
Diese Fragen werden zwar am Schluss des Romans aufgeklärt, aber ich finde die Bezeichnung "spannend" hier nicht gerechtfertigt. Meiner Meinung nach wird der Gang der Handlung immer wieder zu sehr unterbrochen, sodass sich eine richtige Spannung nur spärlich entwickelt.
Dass der Roman hochaktuell und politisch ist, das kann ich bestätigen, spielt doch am Schluss sogar Corona noch eine Rolle.