Spannender Dengler-Krimi mit kleinem Durchhänger

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Sein zehnter Fall führt Privatermittler Georg Dengler nach Berlin. Die Freundin seiner Lebensgefährtin Olga lebt mit ihrer Tochter in einer noch bezahlbaren Wohnung in Kreuzberg. Der Immobilienhai Sebastian Kröger will sie und die anderen Bewohner des Miethauses aus den Wohnungen verdrängen, um sie danach teurer neu zu vermieten. Um die Mieter zu vergraulen, setzt jemand nachts hoch aggressive Ratten im Treppenhaus aus. Eine dieser Ratten beißt der Tochter von Olgas Freundin die Fingerkuppe ab. Damit beginnt eine spannende Kriminalgeschichte im Milieu gewissenloser Immobilienhaie.
Während der Ermittlungen von Dengler treten die ersten Coronafälle in Deutschland auf Neben den Machenschaften der Immobilienspekulanten und der Gegenwehr der Mieter greift Schorlau auch dieses aktuelle Thema auf.
Das Buch liest sich an sich flüssig, hat aber auch einen ermüdenden Durchhänger. Das über 50 Seiten lange Kapitel, in dem Schorlau in Berlin und seine Freundin in und um Leipzig bedeutende Ermittlungsfortschritte erzielen, ist viel zu langatmig. Insbesondere Olgas Erlebnisse hätte man ohne Verlust für die Geschichte deutlich kürzer fassen bzw. teilweise ganz weglassen können. Dafür nimmt die Geschichte auf den letzten 50 Seiten noch einmal ordentlich Fahrt auf. Insgesamt ein lesenswerter Krimi, der sich auch ohne Kenntnis der ersten neun Fälle problemlos lesen ließ.