Bull – der Kommissar aus Norwegen

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lucyca Avatar

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Gleich zu Beginn erfährt der Leser vom schweren Schicksal des Hauptprotagonisten Bogart Bull, Kommissar bei der norwegischen Mordkommission. Ein schwerer gewollter Autounfall reisst seine geliebte Familie mitten aus deren Leben. Zurück bleibt ein verzweifelter Bogart Bull. Bis anhin war Bull ein erfolgreicher Ermittler, doch dieser Schicksalsschlag hat ihn total aus der Bahn geworfen. Mit Tabletten und viel zu viel Alkohol versucht er seinen Schmerz zu betäuben. Das bleibt seinem Vater und auch seiner Chefin nicht verborgen. Bevor noch etwas Schlimmeres geschieht, begibt er sich in eine Entzugs-Klinik. Physisch erholt er sich. Nach seiner Entlassung bietet sich Bogart Bull eine Herausforderung bei Europol an. Skeptisch nimmt er diesen Job an.

An der südfranzösischen Küste Côte d’Azur wird der reiche Axel Krogh ermordet und geschändet. Spuren werden keine gefunden, einzig ein Bild, das seinerzeit von Munch gemalt und mit einer 7 signiert wurde fehlt. Seine einzige Tochter Ella wird kurze Zeit später ebenfalls auf gleiche Art hingerichtet und mit einem Kreuzschnitt auf dem Rücken geschändet. Bull und sein französischer Kollege Moulin stehen vor einem absoluten Rätsel. Die Ermittlungen gestalten sich anfänglich sehr mühsam bis es bei Bull rein zufällig Klick macht.

Ein spannender Krimi, der mich total in seinen Bann gezogen hat. Was der Auslöser dieser Morde ist, ja der beginnt bereits im Jahre 1906 und findet seinen Höhepunkt im 1943 als die Deutschen Frankreich besetzten und die SS mit ihren Gräueltaten keine Grenzen kannten. Der Zusammenhang mit den späteren Mordtaten ist wichtig, um das Ganze zu verstehen. Der Autor beschreibt die Hauptfiguren sehr menschlich, sympathisch und nicht überdimensioniert. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Bull und Moulin und seinem Team, gelingt es Klarheit zu schaffen. So Mitte Buch hatte ich das Gefühl, dass es sich um einen Racheakt handelt, nur wer der oder die Mörder sind, darauf kam ich nicht. Der Spannungsbogen beginnt hoch und es ist Borge gelungen, ihn auch hochzuhalten. Sein Erzählstil gefällt mir, nicht zu viel und ziemlich schnörkellos.

Für mich ein gelungener Auftakt in den norwegischen Krimi-Reihen. Ich würde mich freuen, schon bald ein weiteres Buch zu lesen.