Gegenwart und Vergangenheit

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Ein solider und spannender skandinavischer Krimi, der geschickt ein Verbrechen in der Gegenwart und Gräueltaten in der Vergangenheit miteinander verknüpft.

Bogart Bull ist schwer angeschlagen, nachdem er seine Frau und Tochter durch einen Anschlag verloren hat. Nun soll er in Südfrankreich zusammen mit der französischen Polizei in einem mysteriösen Mordfall ermitteln. Einziger brauchbarer Ansatzpunkt ist ein Gemälde, das dem ermordeten Kunstsammler Axel Krogh gestohlen wurde und die Polizei auf die Spur eines alten und ungesühnten Verbrechens führt.

Die Figur des Bogart Bull ist sehr interessant beschrieben. Seine Schwierigkeiten, mit dem normalen Leben nach dem Tod seiner Familie und seinem Alkoholentzug zurecht zu kommen sind menschlich und machen ihn für mich sehr sympathisch. Dieser ungewöhnliche Fall lässt ihn ein bisschen aufleben, da er ihn durch die räumliche Veränderung und die Zusammenarbeit mit ihm fremden Kollegen von seinem Elend ablenkt. Auch die sich anbahnende Romanze wird in meinen Augen so behandelt, wie es zu Bull passt.
Hier wird eine erstaunlich freundliche und im Umgang miteinander liebenswürdige Zusammenarbeit zwischen den polizeilichen Behörden beschrieben. Für mich mal etwas erfrischend anderes als die normaler Weise eher mit Kompetenzgerangel und Misstrauen behaftete gemeinsame Polizeiarbeit über die Landesgrenzen hinaus.

Das Buch bleibt durch den Wechsel zwischen den Ermittlungen in der Gegenwart und den Geschehnissen in der Vergangenheit bis zum Schluss spannend und abwechslungsreich. Der Schreibstil ist typisch für skandinavische Krimis und angenehm zu lesen.

Ein Krimi mit einem interessanten und menschlichen Kommissar, facettenreich und spannend. Sehr zu empfehlen für Freunde von Krimis mit Tiefgang.