Der Wert eines Lebens ...

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schlumbergera Avatar

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Diese Leseprobe allein ist schon ein echter "Pageturner". Schade, dass sie so schnell zu Ende ist! Mit Troller und Jane betritt ein interessantes Ermittler-Duo die Bühne - ich denke jedenfalls, dass die beiden sich bei der Suche nach "Kant" zusammentun. Sie würden sich auch hervorragend ergänzen: Troller als der ruhigere von den beiden, der wissenschaftlich Interessierte, der mir als Leserin die wissenschaftlichen Zusammenhänge erklären kann, und Jane, die energische Kriminaljournalistin, der weibliche Spürhund. Das passt wirklich zusammen. Die Geschichte beginnt recht schnell - ein rätselhaftes E-Mail, und am nächsten Tag ein toter Gehirnforscher. Wie sich Troller anstelle des eigentlich erwarteten Profilers in den Tatort "einschleicht", ist toll beschrieben, ich kann seine Gedanken und sein schlechtes Gewissen nachfühlen - so ginge es mir nämlich auch. Was Troller da sehen muss, geht unter die Haut - der Primatenstuhl ist so schon ein entsetzliches Instrument, und dann auch noch der Tote darin - was für ein schreckliches Bild! Ich kann mir vorstellen, dass das Lesen dieses Buches den Leser selbst in eine moralische Zwickmühle bringt, denn vermutlich muss man sich der Frage stellen, wie wir mit anderen Lebewesen, sowohl Mensch als auch Tier, umgehen und welchen Wert "Leben" ganz allgemein gesprochen für uns hat. Dies war nur ein Mord aus einer Serie - so vermute ich jedenfalls - und die anderen Toten werden ähnlich zwiespältige Berufe haben. Hier kommen sicher heikle Fragen auf uns zu, und ob wir am Ende des Buches die Bösen und die Guten eindeutig auseinanderhalten können, ist fraglich.