Doppeldeutiges Versuchskaninchen

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savanna Avatar

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Würde dieser Thriller verfilmt werden, ich könnte ihn nicht gucken! Man mag mich hyper-sensibel schimpfen, aber bei mir löst bereits das Cover ein beklemmendes Gefühl aus: Ich habe Angst vor solchen Taten und ich habe vor allem Angst vor solchen Tätern. Das Perfide an gut gemachten Thrillern ist, dass der Leser voller Anspannung Seite um Seite weiter lesen möchte und doch gleichzeitig alle fünf Minuten zwanghaft kontrollieren muss, ob denn auch ja die Haustür abgeschlossen ist...

Der Mord an einem renommierten Professor ist der Dreh- und Angelpunkt der Leseprobe - die kulturkritischen Schlagworte 'Hirnforschung', 'Willensfreiheit' und 'Tierversuche' begleiten das Geschehen. Interessanterweise erwähnt der deutsche Autor den Hollywood-Thriller "Sieben", der die krankhaften Verhaltensweisen eines Serientäters in den Mittelpunkt stellt. Bewusst soll dem Leser offensichtlich exakt diese Grundstimmung vermittelt werden. Nach der Leseprobe wird klar: Wahrscheinlich wird es nicht bei dem einen Mord bleiben. Wahrscheinlich ist der Journalist in Gefahr. Wahrscheinlich werden wir sicher gehen, dass unsere Tür verschlossen ist. Und wahrscheinlich wird der ein oder andere Leser recherchieren, welche Thesen Kant denn nun eigentlich vertreten hat... Es bleibt ein Wort: SPANNEND!