Kant´s Prolegomena als Thriller

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lilalaunefee Avatar

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Es gibt sicher nicht viele Autoren, die sich an ein solch schwieriges wissenschaftliches Thema wie die Hirnforschung als Hintergrund für einen Thriller wagen. Davon ausgehend, dass es hier doch einiger Recherche und Hintergrundwissen bedarf, ist die Leseprobe sehr beeindruckend. Er lässt auch tatsächliche Gegebenheiten, wie die Tötungen durch den Kankkenpfleger von Sonthofen einfließen, wodurch die Geschichte ein wenig authentischer erscheint. Die Figur Troller gefällt mir: scheinbar sehr in seiner philosophischen, wissenschaftlichen Meinung, offensichtlich auch in kritscher Hinsicht, verankert ; eine ehrliche Haut mit (fast) keinen Macken - abgesehen von dem zu Anfang erzählten Alptraum - Als Einleitung in die Geschichte diesen Alptraum zu erzählen, halte ich für sehr gelungen: Er wirkt verwirrend auf den Leser - und so erwarte ich auch im weiteren Verlauf, ein Verwirrspiel mit spannenden, angsteinflössenden Handlungsverlauf, denn das ist es, was einen Leser bei einem Thriller in den Bann zieht. Diesen Thriller würde ich gerne lesen, auch wenn ich von Kant´s Prolegomena und der Einleitung in die Metaphysik keine Ahnung habe.