Kategorischer Imperativ als Maxime des Mordens?

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laleli Avatar

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Der Wissenschaftsjournalist Troller wird in einen ungewöhnlichen Mordfall verwickelt: Prof. Ritter, ein anerkannter Hirnforscher, der auf der Suche nach den Spiegelzellen, dem neuronalen Sitz des Mitgefühls und der Empathie, nicht vor grausamen Tierversuchen an lebenden Affen zurück schreckte, wird mit tot und aufgebohrtem Schädel in seinem Institut aufgefunden. Der Mörder hat das Gehirn des Professors auf Spiegelzellen untersucht!

Der mutmaßliche Täter, der sich "Kant" nennt, hatte dem Journalisten die Tat schon zuvor per Mail angekündigt.

Troller schleicht sich in die laufenden Ermittlungen ein und erfährt die schockierenden Detail des Mordes.

In kühler, exakter und eher verhaltenen Sprache wird der Leser in die Geschichte eingeführt: Was zunächst eher etwas trocken wirkt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als die perfekte Inszenierung der Spannung: Wir befinden uns schließlich im Wissenschaftlermilieu, hier ist Geist geil und nicht Grusel!

Und tatsächlich hinterlässt die Leseprobe einen grübelnden Leser: Ist der Professor gerichtet worden, weil er den berühmten "kategorischen Imperativ" des Philosophen Kant, demzufolge eine Handlung stets nicht nur einem Ziele dienen, sondern auch an sich gut sein soll, derart sträflich mißachtet hat? Aber das hat der Mörder doch auch getan! Zu gerne möchten wir Troller auf seinen weiteren Ermittlungen begleiten!