Schon der Titel verweist auf Immanuel Kant und seine „Kritik der reinen Vernunft“. Der Inhalt der Leseprobe selbst wirkt jedoch wie das Versprechen eines aktuellen und hochgradig interessanten Thrillers. Kombiniert mit vielschichtigen Figuren und zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen. Ein Hirnforscher, der in Experimenten mit Affen auf der Suche nach Spiegelzellen, dem wissenschaftlichen Beweis der neuronalen Basis für unser Mitgefühl ist, wird grausam ermordet aufgefunden. Der Mörder hat das gleiche Experiment, das der Hirnforscher nutzte, angewandt, er suchte in seinem Hirn nach Spiegelzellen. Ein Journalist namens Troller erhält 2 mysteriöse e-mails, die ihn vermuten lassen, dem Hirnforscher ist etwas zugestoßen. Bei seiner Recherche bewahrheitet sich sein Verdacht. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, die Neugier wird gleich am Anfang geweckt, vermutlich wird man das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Wie wird sich der Thriller nach diesem spannenden Anfang weiterentwickeln? Der Anfang lässt auf eine rasante Story hoffen, in die der Wissenschaftsjournalist sicherlich mehr und mehr hineingezogen wird. Die Verbindung von Wissenschaft und Philosophie finde ich ebenso ansprechend wie das brandaktuelle Thema der Tierversuche. Der Schreibstil ist flüssig und macht richtig Lust auf mehr.