Ansprechend anspruchsvoll ;-)

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anonymous Avatar

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Zum Inhalt:

Der geschiedene Wissenschaftsjournalist Troller wird gegen seinen Willen Teil einer Mordserie des unbekannten "Kant", der ohne ein erkennbares Muster renommierte Hirnforscher tötet und dabei Botschaften hinterlässt, die ausgerechnet aus Trollers Buch _Terror der Wissenschaft_ stammen. Schnell fällt der Verdacht daher auf Troller, nicht zuletzt, als sich der Mörder für ihn ausgibt. Doch was will "Kant" von Troller, in welchem Verhältnis stehen die beiden zueinander? Zusammen mit seiner 20 Jahre jüngeren Lebensgefährtin und Kriminaljournalistin Jane recherchiert er auf dem wissenschaftlichen Gebiet der Hirnforschung, um herauszufinden, was "Kants" Ziel ist, und welche Rolle er, Troller, in dieser Inszenierung spielt. Dabei entdecken die Journalisten dramatische Verschwörungen und bisher nicht veröffentlichte Forschungsergebnisse und begeben sich dabei immer mehr in Lebensgefahr.

Meine Meinung:

Ich habe Johlers neues Werk gleich im Anschluss an den Vorgänger-Roman "Gottes Gehirn" gelesen und habe begeistert festgestellt, dass Jens Johlers Schreibstil beim zweiten Troller-Anderson-Roman nicht nachgelassen, sondern vielmehr an Qualität gewonnen hat!

Die Haupteigenschaft eines Wissenschafts-Romans ist die Beschreibung von - meist utopischen - Wissenschaften. Es ist nicht ganz einfach, solche teilweise trockenen und komplizierten Theorien gut lesbar und für den Laien verständlich zu formulieren, und daraus dann auch noch einen spannenden Thriller zu gestalten. Während "Gottes Gehirn" noch sehr anstrengend zu lesen war und die Rahmenhandlung, also der Thriller um Troller & Co., meiner Meinung nach deutlich zu kurz kam, gelingt es Johler in der "Kritik der mörderischen Vernunft" sehr viel besser, die Theorien um Kant, den freien Willen und die Fortschritte in der Hirnforschung verständlich und spannend in die gelungene Rahmenhandlung zu packen.

Der besseren Lesbarkeit sind meines Erachtens auch die vielfältigen Nebenhandlungen dienlich, die es dem Leser ermöglichen, besser in die Welt des Romans abzutauchen und mit den Figuren zu fühlen.

Wenn sich Jens Johler bei seinem nächsten Troller-Anderson-Roman wieder derart steigert, dann kann ich es gar nicht erwarten, ihn in die Hände zu bekommen ![{#emotions_dlg.smile}](/modules/tinymce/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif "{#emotions\_dlg.smile}")