Realitätsnaher Wissenschaftsthriller

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kimvi Avatar

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Der Berliner Wissenschaftsjournalist Troller findet eine kryptische E-mail in seinem Postfach. Der unbekannte Absender nennt sich "Kant" und kündigt in seiner Nachricht den Beginn einer praktischen Kritik an. Am nächsten Morgen findet Troller eine neue Nachricht  vom gleichen Absender vor. "Kant" behauptet, das Gehirn eines bedeutenden Hirnforschers nach Spiegelzellen durchsucht zu haben. Troller versucht den Hirnforscher zu erreichen, doch dieser ist auf brutalste Weise in einem Primatenstuhl ermordet worden. Am Tatort wird ein Zitat aus Trollers Buch gefunden. Schon bald sucht sich der Mörder ein neues Opfer, wieder handelt es sich um eine Koryphäe auf dem Gebiet der Hirnforschung. Troller beginnt gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und Kollegin Jane Anderson zu recherchieren. Doch je näher sie der Lösung kommen, desto größer wird die Gefahr...

 

Meine Meinung:

 

Bereits in "Gottes Gehirn" von Jens Johler arbeiteten der Wissenschaftsjournalist Troller und die Kriminalreporterin Jane Anderson gemeinsam an der Aufklärung einer Mordserie. Diesen Thriller habe ich allerdings nicht gelesen, da die Handlungen aber in sich abgeschlossen sind, kann man beide Romane unabhängig voneinander lesen.

Trotz des wissenschaftlichen Aspekts kommt beim Lesen keine Langeweile auf, da der Thriller sehr spannend und flüssig geschrieben ist. Personen und Handlung sind zwar frei erfunden, doch die wissenschaftlichen Fakten sind sehr gut recherchiert. Fiktion und Realität gehen hier fließend ineinander über, beim Lesen beschlich mich so manches Mal ein ungutes Gefühl, denn wie weit geht die Fiktion und wo beginnt die Realität?

Hier erhält man neben der spannenden Handlung außerdem wissenschaftliche Informationen zu Thema Hirnforschung. Diese Informationen werden so verpackt, dass auch ich, als Laie, sie verstehen konnte.

Das Journalistenpaar Troller und Jane wirkt sehr sympatisch. Auch ihre Beziehungsprobleme drängen die eigentliche Handlung nicht in den Hintergrund, sondern lassen die Charaktere dadurch menschlicher und glaubhafter wirken.

Troller und Jane wohnen in Berlin und auch ein großer Teil der Handlung spielt sich dort ab. Der Autor beschreibt verschiedene Plätze, Strassen und Restaurants der Hauptstadt. An diesen Stellen im Buch habe ich es sehr bedauert, dass ich selbst schon jahrelang nicht mehr in Berlin gewesen bin. Denn so musste ich ja alles meiner Phantasie überlassen, aber ein "echter" Berliner hat sicher seine besondere Freude an diesem Buch, da er die Originalschauplätze wahrscheinlich kennt.

Mein Fazit: ein spannender, sehr empfehlenswerter  Thriller mit einem gut dosierten Wissenschaftsteil.