Ein Lesegenuss!

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Um mich als alten Krimihasen zu beeindrucken muss ein Krimi schon wirklich gut sein. Katrine Engbergs Buch "Krokodilwächter" hat mich beeindruckt. Es ist nicht nur gut sondern ein wahrhaftes Lesevergnügen. Der erste Fall einer neuen Kopenhagen-Thriller-Serie ist einfach eine runde Sache. Die Story ist in sich stimmig und überrascht durch unvorhersehbare Wendungen. Bis zum Schluss bleibt man als Leser bei der Stange. Langsam entrollt sich die Lösung der Mordermittlungen, ohne dass das Buch irgendwelche Längen hat. Besonders gut gefällt mir die Zeichnung des Ermittlerpaares Jeppe Korner und Anette Werner. Unterschiedlicher können Partner wirklich nicht sein. Jeppe versucht, seine schon etwas länger zurückliegende Trennung von seiner Frau zu verarbeiten. Dabei läuft er Gefahr, medikamentenabhängig zu werden. Anette hingegen lebt in einer perfekten Beziehung mit ihrem Mann. Diese konträren Lebenskonstruktionen bergen sicher noch jede Menge Stoff für die Folgeromane. Dabei fügen sich die Lebensgeschichten der beiden aber wirklich gut in die Mordermittlungen ein, ohne zu dominant zu sein. Ich mag es, wenn die Kommissare ein interessantes Privatleben haben. Den Erzählstil von Katrine Engberg finde ich äußerst angenehm. Sie beschreibt sehr atmosphärisch und bildhaft.
Von mir ein besonders großes Lob für die Gestaltung des Buches. Bücher des Diogenes-Verlages sind ja generell immer sehr hochwertig hergestellt. Es macht großen Spaß, so ein schön gebundenes Buch in der Hand zu halten. Klasse, die Gestaltung des Umschlages, die für mich einen Bezug zur Story herstellt. Der makellos weiße Umschlag weist Risse auf und lässt durchscheinen, dass sich darunter etwas ganz anderes verbirgt. So ist es letztendlich ja auch bei den Protagonisten des Thrillers.
Fazit: Den Namen Katrine Engberg muss man sich auf jeden Fall in der Krimiszene merken. Hoffentlich lässt die Fortsetzung der Reihe nicht lange auf sich warten.