Falsche Fährten, falsche Geständnisse

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takabayashi Avatar

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Raffinierter Schutzumschlag mit Schlitzen, durch die der rote Leineneinband hindurch blitzt. Auch die Autorin ist ganz fasziniert davon, wie man ihrer Danksagung am Ende des Buches entnehmen kann.
Dieser Kopenhagen-Thriller kommt zuerst ganz krimimäßig daher, wartet dann aber doch mit einem ziemlich kranken Mörder auf.
Das Ermittlergespann Jeppe Körner und Anette Werner versucht den Mord an der jungen Julie Stender aufzuklären. Diese wohnte mit ihrer Freundin im Häuschen der emeritierten Literaturprofessorin Esther de Laurenti zur Miete. Ein weiteres Stockwerk ist an einen Rentner vermietet, der die Tote zufällig entdeckt hat. Der Fall ist ziemlich unklar, die Ermittler verfolgen diverse Spuren, die alle keinen rechten Sinn ergeben. Dann stellt sich heraus, dass Esther begonnen hat, einen Krimi zu schreiben und die Story für ihre Schreibgruppe ins Internet gestellt hat. Der grausame Mord scheint genau ihrem Skript gefolgt zu sein … Und dann wird noch jemand aus Esthers Umfeld ermordet!
Die Spurenlage bleibt verwirrend, Jeppe und Anette können nicht wirklich einen roten Faden entdecken. Als Leser folgen wir ihnen bei ihrer spannenden Aufklärungsarbeit. Mit 500 Seiten ein ziemlich langer Krimi, der sich im Mittelteil etwas zieht, dann aber zum Ende hin richtig Fahrt aufnimmt und sich sehr spannend liest. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht Jeppe: er ist der typische, psychisch und physisch leicht angeschlagene, skandinavische Detektiv, während Anette als unkompliziert und wie das blühende Leben dargestellt wird. Doch werden Jeppes Probleme nur am Rande abgehandelt, im Mittelpunkt stehen immer die Mordfälle.
Spannender Auftakt zu einer neuen Kopenhagen-Serie mit einer raffinierten und verzwickten Auflösung!