Fesselnder erster Fall einer dänischen Thriller-Serie

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Inhalt:

Die emeritierte Professorin Esther de Laurenti ist froh, dem Universitätsbetrieb entkommen zu sein und endlich nach ihrem eigenen Rhythmus leben zu können. Sie lässt sich vom jungen Theatergarderobier Kristoffer bekochen, schläft nach lebhaften Abenden unter Freunden bis mittags – und schreibt an einem Kriminalroman. Zur Aufbesserung der Rente vermietet sie die Wohnungen in ihrem Haus in der Kopenhagener Innenstadt.
Als die junge Julie vom ersten Stock erstochen aufgefunden wird, verliert Esther den Boden unter den Füßen. Ein Zweifel treibt sie um: Kann es sein, dass jemand die grausamste Szene aus ihrem Romanmanuskript in die Realität umsetzen wollte? Und Jeppe Kørner und Anette Werner von der Kopenhagener Mordkommission fragen sich: Wer, wenn nicht sie?

Meine Meinung:

Bei diesem starken Thrillerdebüt aus Kopenhagen steht ganz klar die Ermittlungsarbeit im Vordergrund.
Anfänglich hatte ich so meine Schwierigkeiten mit den dänischen Namen, aber das legte sich sehr schnell.
Auch brauchte ich eine gewisse Zeit, bis ich die vielen Charaktere sortiert bekam. Jeppe Kørner und Anette Werner harmonieren als Ermittlerduo sehr gut miteinander. Jeppe befindet sich in einer schwierigen Phase, seine Frau hat ihn verlassen und ihn plagen schlimme Rückenschmerzen, die er sich mit Medikamentencocktails vom Leibe zu halten versucht. Anette, dass genaue Gegenteil, lebt in einer glücklichen Beziehung und ist mit sich und der Welt im Reinen. Sie versucht Jeppe aufzubauen wo es nur geht. Hier kommt auch das Privatleben der Ermittler nicht zu kurz.

Aber auch die anderen Charaktere waren gut dargestellt und sehr realistisch gezeichnet. Man erfährt einiges über ihr Privatleben, ihre Ängste und Sorgen. Dabei tun sich auch einige menschliche Abgründe auf.

Die detailliert beschriebene und gut recherchierte Ermittlungsarbeit hat mir sehr gut gefallen. So ist man als Leser hautnah dabei und kann Jeppe und Anette helfen den Fall aufzuklären.

Neben dem eigentlichen Handlungsstrang werden immer wieder Teile von Esthers Manuskript veröffentlicht. Dies macht die Geschichte noch um einiges spannender. Immer wieder bekommt man Einblicke in die Gedanken der Charaktere und kleine Erfolge bei den Ermittlungen gezeigt und nähert sich so Stück für Stück der Aufkärung. Dabei ist es einem fast unmöglich den Ermittlern vorauszueilen. Erst ganz am Schluss wird der Fall aufgeklärt.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den dänischen Eigennamen, flott lesen.
Die fünf Schnitte im Schutzumschlag und dem durchscheinenden roten Leineneinband sind ein echter Hingucker.

Fazit:

Ein gelungenes Thriller-Debüt aus Kopenhagen. Eine klare Leseempfehlung für alle Thriller- und Krimifans.