Mord in Kopenhagen

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yellowdog Avatar

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Dieser Roman der dänischen Autorin Katrine Engberg hat Qualitäten.

Neben dem Krimiplot hat das kompakte Buch auch literarische Qualitäten. Das erkennt man sogar schon an dem Übersetzer Ulrich Sonnenberg, der schon so einige literarisch bedeutende Werke aus dem skandinavischen Sprachraum übersetzt hat, z.B. Karl Ove Knausgard oder Erling Kagge.
Aber natürlich geht es um die Ermittlung in einem Mordfall. Eine junge Studentin wurde in Kopenhagen im Haus der ehemaligen Literaturprofessorin Esther de Laurenti tot aufgefunden, es wird ermittelt. Ein grausamer Mord, das Gesicht des Opfersa wurde zerschnitten, die Tat eines Psychopathen. Zudem noch einem unveröffentlichen Krimimanuskript nachempfunden. Ein weiterer Mord in einem Theater erfolgt.

Es wird sich den Figuren wirklich gewidmet, was ich wichtig finde. Man erfährt die Emotionen. Ich finde die Figuren auch sofort interessant, z.B. Esther de Laurenti, der introvertierte Kristoffer, aber in erster Linie natürlich das Ermittlerteam Jeppe Körner und Anette Werner. Die beiden arbeiten so gut zusammen wie sie auch oft Streit miteinander haben. So wird jedenfalls von der Autorin behauptet, und leider weniger gezeigt.
Das sie ganz unterschiedliche Temperamente haben stimmt.
Auch das Privatleben der Ermittler spielt eine Rolle. Jeppe machte eine schwierige Trennung durch.Er ist keine einfache Figur, aber ich bin ihm gerne durch die Handlung gefolgt.
Den Ermittlungsarbeit vom Team der Mordkommision wird viel Raum eingeräumt. Auffällig auch die vielen wertenden Wahrnehmungen von Jeppe.
Katrine Engberg schreibt detailreich, das ist stellenweise interessant und offenbar gut recherchiert, aber streckenweise wirkt es zu routiniert. Bei über 500 Seiten kann sich das ziehen.Insgesamt aber ein gelungenes Debüt.