Die außergewöhnliche Geschichte einer Familie

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maria-luise Avatar

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Die Autorin Julja Linhof, erzählt in ihrem Debüt-Roman „Krummes Holz“, die fiktive Geschichte einer Familie, in der es keine Liebe und Zuneigung sondern eine Kultur des Schweigens und der Härte gab.

Inhalt:
Es ist ein drückend schwüler Sommer, in dem Jirka an den Hof seiner Eltern im Krummen Holz zurückkehrt. Mehrfach hat er die Bitte seiner älteren Schwester Malene ignoriert, ihr gegen den Vater beizustehen. Als Jirka jetzt auf dem heruntergewirtschafteten Gutshof eintrifft, scheint keiner mehr auf ihn zu warten. Vom Vater findet sich keine Spur, und von seiner dementen Großmutter und seiner unversöhnlichen Schwester schlägt ihm eine Wand des Schweigens entgegen. Nur einer spricht mit ihm – Leander, der Sohn des letzten Verwalters. Doch obwohl die Feindseligkeit seiner Schwester kaum auszuhalten ist, lässt sich mit Leanders Nähe noch schwerer umgehen. Zu intensiv sind die Erinnerungen, die sich mit jedem neuen Tag in den Vordergrund drängen. »Krummes Holz« erzählt mit flirrender Intensität von der Kraft eines Geschwisterbandes in einer glücklosen Kindheit und darüber, wie zwischen all den enttäuschten Hoffnungen die Liebe zu finden ist.

Meine Meinung:
Das Cover hatte mir direkt gefallen und der Klappentext versprach eine bewegende Familiengeschichte, die sich aber letztendlich aus einer Kultur des Schweigens und der Härte, herausstellt. Liebe und Zuneigung sind den Familienmitgliedern fremd und so schleppt jeder seine Verletzungen, mit sich herum!

Die Geschichte wird von dem Ich-Erzähler Jirka, der nach fünf Jahren auf dem heruntergewirtschafteten Gutshof eintrifft, erzählt. Keiner scheint überhaupt mit seinem Kommen gerechnet zu haben, denn keiner wartet auf ihn. Die Einzige, die er findet ist seine demente Großmutter Agnes, die sich recht merkwürdig verhält und Jirka sprachlos macht. Nach und nach trifft er auf Leander und letztendlich auf seine Schwester Malene, die ihm die kalte Schulter zeigt.

Jirka schweift mit seinen Erzählungen immer wieder ab in seine Erinnerungen aus der Kindheit und springt von einem Extrem in das andere. Phasenweise fällt es schwer ihm zu folgen, da er oft nur Andeutungen macht und keinen Gedanken bzw. Erinnerung, zu Ende führt. Es fällt schwer, Jirka gedanklich zu folgen und seine Verletzungen zu verstehen. Durch diese Art der Erzählung, fehlt die Spannung an der ganzen Geschichte.

Zum Ende kommt etwas Bewegung in die Geschichte, die Jirka, Malene und Leander trotz ihrer alten Verletzungen doch noch für immer zusammenschweißen wird ...

Fazit:
Die Autorin hat einen Schreibstil, der viel zu konstruiert und extrem gewollt, daherkommt. Es hat lange gedauert, bis ich diesen Formulierungen und Wendungen folgen konnte und trotzdem kam die ganze Atmosphäre für mich eher düster daher. Die Geschichte konnte mich nicht wirklich erreichen!
Von mir 3 von 5 Sternen!