Ein wuchtiges Debüt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
ichmagbücher Avatar

Von

Eigentlich wollte Jirka nie wieder auf den elterlichen Hof im Krummen Holz zurückkehren. Obwohl seine Schwester Malene ihn mehrmals gebeten hatte, kam er nie zu Besuch. Darum ist es nicht verwunderlich, dass er alles andere als freudig aufgenommen wird, als er nach Jahren nun doch eintrifft. Viel hat sich verändert. Der Hof ist heruntergewirtschaftet, die einst so furchteinflößende Großmutter nur noch ein dementer Schatten ihrer selbst und Jirkas Schwester zeigt sich unversöhnlich. Nur Leander, der Sohn des einstigen Verwalters scheint sich mit Jirka abgeben zu wollen. Die beiden mochten sich auch früher schon und fühlten sich sehr verbunden. Nur einer fehlt: der Vater Georg. Vor diesem Wiedersehen mit dem brutalen Mann hat Jirka Angst. Je länger Jirka auf dem Hof ist, desto mehr tauchen die Geister der Vergangenheit wieder auf und in der flirrenden Sommerhitze verschwimmen Traum und Wirklichkeit immer mal wieder.

Dieser Debütroman ist eine Wucht. Die Art und Weise wie die Situationen und die Erlebnisse der Vergangenheit geschildert werden ist äußerst intensiv. Jirkas Unsicherheit und Zerrissenheit gepaart mit traumatischen Ereignissen im Kindesalter sind sehr schonungslos dargestellt. Dabei mangelt es aber nie an der nötigen Empathie und trotz allem wird deutlich, dass vielleicht nach vielen enttäuschten Hoffnungen doch irgendwann ein gutes Ende zu erwarten ist.

Fazit: ein Debüt mit ordentlich emotionalem Wumms