Enttäuschend

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„Wenn man als Erwachsener an einen Ort zurückkehrt, an dem man zuletzt als Kind war, ist plötzlich alles zusammengeschrumpft und eng.“

Es ist Jirka, der nach über 5 Jahren zurück auf den Hof seiner Familie im „Krummen Holz“ kommt. Doch das Wiedersehen ist nicht herzlich, vielmehr bleibt die Stimmung zwischen ihm und seiner Schwester kühl und distanziert. Und dann gibt es noch Leander, den Sohn des ehemaligen Gutsverwalters, zu dem Jirka ebenfalls ein kompliziertes Verhältnis hat.

Schreiben kann Julja Linhof definitiv! Sie schafft mit ihren Worten ein kleines Kunstwerk, allerdings zu Leiden der Lesbarkeit. Die unzähligen Zeitsprünge sind nicht gekennzeichnet, von einem auf den nächsten Satz springt die Handlung auch schon mal um Jahrzehnte. Da sie vieles nur recht kryptisch erzählt, bleibt es oft nur beim Raten der Handlung.

Überhaupt konnte ich die Handlungen der Protagonisten, allen voran die des Ich-Erzählers selten nachvollziehen. Obwohl er uns an vielen Gedankengängen teilhaben lässt, bleiben sie dennoch diffus. So bleibt von der Geschichte mit viel Potential und der sprachlichen Finesse leider nicht viel übrig. Enttäuschend.