Familiäre Wunden

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lechat Avatar

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Jirka kehr nach einigen Jahren Abwesenheit auf den heruntergewirtschafteten Hof seiner Kindheit zurück. Die Schwester wirkt abweisend, die Großmutter ist dement, der Vater nicht vor Ort und mit dem Sohn des ehemaligen Verwalters, der sich noch um Garten etc. kümmert, ist es kompliziert.
Die Autorin Julja Linhof arbeit in ihrem Debütroman mit einem stetigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart (zuweilen etwas verwirrend). Ihre Sprache ist von literarisch hohem Wert und es gelingt dem Lesenden gut, sich auf die beschriebene Atmosphäre einzulassen. Es wird wenig gesprochen, Geheimnisse und Probleme stehen zwischen den Personen und finden erst (und zum Glück) am Ende eine Auflösung.
Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen. Linhof kann sich gut in die Gefühle und Gedanken v. a. des von der Vergangenheit traumatisierten Hauptperson Jirka hineindenken und dies passend zu Papier bringen. Besonders das Ende war überraschend und hat der ganzen Geschichte noch ein "i-Tüpfelchen" verliehen.
Eine Leseempfehlung für Lesende der stillen Töne!