Familien...

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Ich liebe dieses Cover: eine Spätsommerlandschaft, ein üppiges Weizenfeld voller reifer Ähren und den Geruch von freier Landluft in der Nase - das ist genau die richtige Einstimmung für dieses Buch.
Vor 5 Jahren wurde der mittlerweile 19-jährige Jirka, der Sohn des Gutsbesitzers, ins Internat abgeschoben. Jetzt hat er einen Einberufungsbescheid bekommen und kommt zurück. Der Vater Georg ist verschwunden, die Schwester Malene ist abweisend, die Großmutter hat Demenz und Leander, der Sohn des früheren Verwalters, der für ihn mehr als ein guter Freund ist. Es ist Hochsommer und der Hof muss dringend bewirtschaftet werden.
Protagonisten mit schweren Gemütern und tief gefurchten Charakteren; es ist ein gelungenes Debüt der jungen Autorin. Sie schafft es mich als Leserin emotional in die Geschichte zu ziehen, während sie von Gewalt und Trauma in der Kindheit erzählt, von emotionalen Entbehrungen und vom Erwachsenwerden und der Erkenntnis der eigenen Begehrlichkeiten. Und während der Sommer heiß auf den Gemütern lastet, schaffen sie es alle doch irgendwie weiterzumachen; gemeinsam.