Wie anders der Sommer hier riecht

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eselsohr Avatar

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Jirka kommt nach Jahren auf den vernachlässigten Hof seiner Familie zurück. Damals floh er vor seinem gewalttätigen Vater und einer Großmutter, für die Schwäche etwas Schändliches ist.

Mit der Rückkehr kommen alte Erinnerungen hoch. An eine Mutter, die sich mit der Zeit immer mehr in sich zurückzog. An Leanders Vater, der ihm mehr Geborgenheit gab als die eigene Familie. An eine Großmutter, die nach und nach die Herrschaft im Haushalt übernahm. Und an Leander, der in seinem Innersten schon damals verwirrende und beängstigende Gefühle geweckt hatte.

Doch alles ist großes Schweigen. Etwas Unvollendetes liegt in der Luft. Jirka fühlt sich als Eindringling im Hofalltag, in dem seine Schwester Malene und Leander als eingespieltes Team agieren. Und eigentlich möchte er doch nur gern ein kleiner Teil davon sein.

Die Autorin Julja Linhof zeichnet mit ihrem Roman ein stilles und melancholisches Bild über eine schwere Kindheit, über Verluste und unerfüllte Träume, und über das Glück, welches oft im Verborgenen liegt und nur darauf wartet, erkannt zu werden.

Die Zerrissenheit von Jirka, sein Wunsch, von seiner Schwester anerkannt zu werden und der Kampf, seine Gefühle zuzulassen – das Buch hat mich sehr berührt.