Zwiegespalten

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moosmutzel Avatar

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Krummes Holz - ein Buch, bei dem ich nicht so recht wusste, was mich erwartet.

Jirka, der nach Jahren im Internat das erste Mal in sein Elternhaus zurückkehrt. Die Heimkehr des verlorenen Sohnes? Oder Bruders? Oder Freundes? Jirka, der auf eine Wand aus Schweigen stößt, die sich aber auch nicht so schnell auflöst, wie man es erwartet. Jirka, der mit seinen Dämonen der Vergangenheit kämpft. Jirka, der von seinen eigenen Gefühlen überfordert ist. Seit Kindertagen. Ein riesiger Haufen unaufgearbeiteter Konflikte in der Familie und keiner redet darüber.

Das ganze Buch hat eine für mich wahnsinnig destruktive Stimmung, die ich wie eine Welle vor mir hergeschoben habe. Das letzte Mal diese Art Gefühle beim Lesen hatte ich bei "Ein wenig Leben" - leider empfinde ich "Krummes Holz" aus literarischer Sicht nicht halb so stark und kraftvoll. Ich hatte teilweise Probleme, den Zeitsprüngen zu folgen, die ganze Zeit wartete ich eigentlich darauf, dass etwas passiert. So tiefgründig das Buch ist, so wenig Handlung hat es. Eine interessante Diskrepanz und auch generell sicher überhaupt nichts Schlechtes, aber damit leider nicht mein Genre.

Es las sich aber dennoch recht flüssig und ich wollte wissen, wie es weiter geht, das rettet die Sterne für mich ein wenig. Kann mir aber gut vorstellen, dass andere Leser*innen das ganz anders empfinden.