Anspruchsvoll und ein bisschen gruselig

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leseskorpion Avatar

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In diesem Wissenschafts-Thriller lesen wir über die "Optimierung" des menschlichen Körpers und den Wunsch nach ewiger Jugend. Wissenschaftler und Geschäftemacher gehen über Leichen, um diesem Wunsch zu entsprechen. Der junge Medizin-Journalist Michael möchte diesem Trend auf die Spur kommen und verschwindet spurlos. Seine Mutter Julia möchte das nicht einfach hinnehmen und macht sich auf die lebensgefährliche Suche nach dem verlorenen Sohn. Dabei kommt sie einem verstrickten Netzwerk auf die Spur, in dem skrupellos mit Menschenleben gespielt wird, um das ewige Leben zu ermöglichen.

Der Schreibstil ist größtenteils packend, allerdings werden wissenschaftliche Zusammenhänge manchmal allzu ausführlich erklärt, was den Spannungsfaden abreißen lässt. Stellenweise ist es dann schwer, wieder anzuknüpfen.
Die Hauptakteure werden sehr gründlich beschreiben, so dass ich vor allem Julias Handeln jederzeit nachvollziehen kann. Sie ist die Löwenmutter, die um ihr Junges kämpft. Michael jedoch bleibt mir rätselhaft, was ich jedoch nicht begründen kann, ohne zu spoilern. Julias Mann Henry ist der Fels in der Brandung, er gibt ihr den Halt den sie braucht, um mit ihrer Vergangenheit fertig zu werden. Julias Verfolgungsjagd ist der spannende Teil der Geschichte. Es ist sehr gelungen, wie sie nach und nach die Puzzleteile zusammensetzt.
Gruselig finde ich die Thematik des ewigen Lebens - eingefrorene Körper und der Konsum des Bluts von Kindern und Jugendlichen, um die ewige Jugend zu erreichen - das finde ich einfach wider die Natur. Trotzdem hat mich das Thema fasziniert, auch wenn ich den wissenschaftlichen Erklärungen teilweise nicht folgen konnte oder wollte, denn an mancher Stelle habe ich sie schlicht überblättert, sie waren einfach too much für ein Buch, das in das Genre "Thriller" eingeordnet ist. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen möchte und kann diesen Band nur eingeschränkt empfehlen.