Berührend....!

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hiclaire Avatar

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 Ein ruhiges kleines Buch ohne einen komplexen Handlungsstrang und ohne Spannungsbogen. In schlichter, manchmal auch naiver Sprache wird aus dem alltäglichen Leben von Angel, ihrer Familie, ihren Freunden und Nachbarn erzählt.

Unaufdringlich und völlig ohne Pathos werden die erschütternden Probleme des heutigen Afrika/Ruanda zur Sprache gebracht. Am Beispiel einzelner Schicksale erfährt man u.a. wie der Genozid die Familien in Ruanda zerrissen hat und die Überlebenden ihren Platz im Leben suchen, die mittlere Generation an AIDS wegstirbt und so viele Kinder als Waisen zurückbleiben - u.v.m. Aber es ist kein trauriges Buch, der Grundton ist trotz des Elends, von dem berichtet wird positiv und eher heiter. Insofern hat es mich irgendwie an "die Asche meiner Mutter" erinnert.

Interessant fand ich auch die Schlaglichter, die auf die Anwesenheit und Aktivitäten der internationalen Organisationen in Ruanda geworfen wurden ![Augenzwinkern](http://www.buechereule.de/wbb2/images/buechereule/smilies/wink.gif "Augenzwinkern") .

Der Schreibstil hat mich an Mma. Ramotswe erinnert, allerdings hat "Kuchen backen in Kigali" trotz des eher trivialen Titels und trotz aller Leichtigkeit m. E. deutlich mehr Tiefgang. Mich hat dieses Buch sehr berührt!

Zumindest die negativen und problematischen Aspekte des Lebens im heutigen Afrika/Ruanda scheinen mir sehr realistisch beschrieben und ich hoffe sehr, dass auch die Tapferkeit, der Lebensmut und der Zusammenhalt, mit dem Angel und Co. ihr Leben zu meistern versuchen, halbwegs der Realität entsprechen.