Hakuna matata

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lilli333 Avatar

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Angel, eine begnadete Kuchenbäckerin aus Tansania, muss sich nach dem Tod ihrer beiden Kinder um ihre fünf Enkel kümmern. Da ihr Mann in Ruanda nach dem Bürgerkrieg mehr verdienen kann, sind sie nach Kigali gezogen. Hier ist sie bekannt dafür, dass sie für besondere Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage, Taufen, Abschiede, Wiedersehensfeiern u.Ä. die schönsten Torten und Kuchen backt. Die Kuchenbestellung erfolgt stets bei einigen Tassen Tee; dabei erzählen die Kunden ihre Geschichten, die mal traurig und mal fröhlich sind, aber immer sehr interessant. Oft wird dabei über Themen wie AIDS, Politik, Bürgerkrieg, Völkermord, Tradition und Moderne gesprochen. Angel bezeichnet sich zwar selbst als „keine gebildete Person“, ist aber überaus weise, und da sie ein großes Herz am rechten Fleck hat, erhalten ihre Mitmenschen von ihr Hilfe in allen Lebenslagen. Das geht von guten Ratschlägen bis zur Organisation der Hochzeit eines jungen Paares, das seine Familien verloren hat.

Gaile Parkin beschreibt sehr ausführlich und detailliert, was einem zuweilen langatmig vorkommt, aber auf der anderen Seite vielleicht der "afrikanischen Mentalität“ entspricht und so doch sehr gut zu diesem Buch passt. Der Name „Angel“ ist ausgezeichnet gewählt, ist sie doch wie ein (Schutz-)Engel für die Bewohner ihrer Wohnanlage. „Hakuna matata“ ist ein Spruch aus der afrikanischen Sprache Swahili, der wörtlich übersetzt „Es gibt keine Probleme“ heißt. Zumindest gibt es keine Probleme, für die Angel nicht eine Lösung hätte.

Fazit: Kuchen backen in Kigali ist ein leises Buch, das nachdenklich macht und uns auffordert, mehr auf unsere Mitmenschen zu achten.