Kuchenbacken in Kigali

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Angel lebt mit ihrem Mann und ihren 5 Enkeln in Kigali, Ruanda. Ursprünglich kommen sie aus Tansania, aber ihr Mann hat in Ruanda eine gute Stellung als Sonderberater an der Universität erhalten. Sie kümmern sich um ihre Enkel, da ihr Sohn ermordet und ihre Tochter gestorben ist. Angel steuert als Kuchenbäckerin zum Lebensunterhalt bei. Während die Kunden ihre Kuchenbestellung aufgeben, unterhält sich Angel mit den Leuten und erfährt so ihre Schicksale. Sie - und damit auch wir - erfährt einiges über die Probleme der Nachbarn -z.B. die schwangere Leocadie, die ihren Freund mit einer anderen teilen muss, über Jenna, deren Mann ihr verbietet, das Haus zu verlassen.  Angel macht ihrem Namen alle Ehren - hilft sie doch, wo sie kann, tröstet andere und hat dabei auch eigene schmerzliche Erfahrungen gemacht, die sie verarbeiten muss. Es kommen so einige afrikanische Probleme auf den Tisch: AIDS, der Genozid, Prostitution, um überleben zu können und Beschneidung. Diese Themen werden verpackt in die Gespräche, sodass sie nie belehrend wirken.

Manches ist  in Afrika nicht selbstverständlich wie auf anderen Kontinenten, ob es nun Bildung ist oder auch die Gleichstellung der Frau. Aber auch die alltäglichen Probleme, wie Wasser, Strom oder Müllentsorgung werden aufgeführt.

Gaile Parkin, die selbst in in Sambia geboren und aufgewachsen ist, erzählt ruhig und in einer warmherzigen Sprache über das Leben in Afrika, welches uns doch fremd ist. 

Das Cover ist schön gestaltet und spricht mich an. Ich kann das Buch nur empfehlen.