Familienväter als Feindbild eines skrupellosen Rächers?

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nordlicht Avatar

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Der Prolog springt mitten ins Geschehen und schildert, wie der entführte Robert gezwungen wird, ein Geständnis zu schreiben, wobei der Leser nicht erfährt, was Robert gestehen soll. Offenbar soll der Mann anschließend ermordet werden. Der Täter veranstaltet einen regelrechten Psychoterror, statt sein Opfer einfach zu erschießen. Das deutet auf starke Emotionen hin.
Im ersten Kapitel begegnet man Robert, bzw. dem, was von ihm übriggeblieben ist, wieder. Die kränkelnde Kommissarin Eva Flessner wird von der Mutter ihrer Freundin Petra gebeten, in deren Haus nach dem Rechten zu sehen, da Petra für ihre Mutter ungewöhnlicherweise nicht erreichbar ist. Im Haus findet Eva zu ihrem Entsetzen die ganze Familie brutal ermordet vor: Petra, die Kinder Hannah und Sebastian sowie den Familienvater Robert, der von Fleischwunden übersät und seiner Genitalien beraubt worden ist.
Unzusammenhängend erscheint ein weiterer Erzählstrang um den Kaufhausdetektiv Falk Stucke, der offenbar Mitleid mit einer jugendlichen Ladendiebin aus schwierigen Verhältnissen hat und sich an seine eigene, von einem gewalttätigen Vater überschattete Kindheit erinnert.
Die Leseprobe verspricht rasante Spannung und wartet mit einer schonungslosen Schilderung "unappetitlicher" Details auf. Auch wenn dieser Thriller sich - sofern man das anhand der Leseprobe beurteilen kann - nicht wesentlich von anderen Vetretern des Genres unterscheidet, darf man als Krimi-/Thrillerfan mit stabilen Nerven doch fesselnde Unterhaltung erwarten.
Ich würde das Buch gern lesen, vor allem, falls es als Beginn einer Reihe um Eva Fessler(?) geplant ist.