Kühn, die Zweite

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hk1951 Avatar

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Jan Weiler hat einen ganz eigenen Schreibstil, der mir sonst noch bei keinem Autor begegnet ist. Man weiß nach ein paar Sätzen gleich, dass man ein Buch von ihm in Händen hält. Schon eine Art der „Auszeichnung“... Ich kann auch gar nicht wirklich genau verifizieren, was mir so gut an diesem Stil gefällt; es ist einfach alles, es passt alles, ist gut „ausbalanciert“, nie übertrieben, nah am Leben und das gefällt mir eben einfach.

„Die Sonne geht auf, es regnet, oder es schneit. Aber im Grunde startet jeder neue Tag mit derselben Chance. So sieht Martin Kühn es jedenfalls, an guten Tagen. In letzter Zeit allerdings hatte er eher selten gute Tage, seine Frau Susanne benimmt sich seltsam, und er selbst ist dabei, einen amourösen Fehltritt zu begehen. Auch der heutige Tag beginnt wechselhaft, denn Kühn soll mit seinem Kollegen Steierer den Mörder eines jungen Mannes finden. Die Ermittlungen führen ihn, den einfachen Polizisten und Berufspendler, in die Welt der Reichen und Wohltätigen. Diese neue Erfahrung setzt ihm doch mehr zu, als Kühn es sich eingestehen will. Und während er auf der Terrasse der Verdächtigen selbstgemachte Limonade kostet, sucht Kühn die Antwort darauf, ob es überhaupt einen Ort gibt, an dem er in diesem Leben richtig ist.“

Große Fragen, zugegeben. Aber trotzdem nicht dröge, sondern unterhaltsam geschrieben. Und das kann meiner Empfindung nach auch fast nur Jan Weiler.

Nach „Kühn hat zu tun“ wieder mal ein äußerst gelungener Roman, dessen 400 Seiten wieder rasch ausgelesen waren.