Kühn ermitteln in seinem zweiten Fall

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simi159 Avatar

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„Kühn hat Ärger“ ist der zweite Roman rund um den Hauptkommissar Martin Kühn von Jan Weiler. Roman rund um, beschreibt es ganz gut, denn ein reiner Krimi ist dieses Buch nicht, auch wenn Kühn einen Mordfall aufklären muss.

An einer Münchner Tramhaltestelle ist eine junger Mann mit Migrationshintergrund zu Tode geprügelt worden. Schnell findet Kühn mit seinem Kollegen Steierer heraus, dass Amir, so heißt das Opfer, sich in eine Tochter aus gutem Hause im Villenviertel Grünwald verliebt hatte. Bei deren Familie, den van Hautens, seit ein paar Wochen ein und aus ging und wie ein weitere Sohn aufgenommen wurde.
Warum musste Amir sterben

Diese ist nicht die einzige Baustelle von Martin Kühn, seine Ehefrau scheint fremdzugehen, Steierer sägt an seinem Stuhl und das traute Eigenheim ist auf verseuchtem Boden gebaut.
Da gibt es viel zu tun für den einfühlsamen wie feinfühligen Kommissar….

Fazit:
Wer einen reinen Krimi mit klassischen Ermittlungen und Auflösung erwartet, ist hier falsch. Denn auch wenn der Mord die Hauptrolle im Buch spielt und das Gerüst für den Roman liefert, so löst sich der Fall mehr nebenbei und Martin Kühn und sein Leben sind Dreh- und Angelpunkt.

Der Autor, Jan Weiler, versteht es ganz normale Geschichten zu erzählen, in denen Figuren, wie aus dem wahren Leben, aus unterschiedlichen Milieus mit sehr verschieden Lebensentwürfen, aufeinander treffen.
Martin Kühn ist dabei der Kleber, der Alle miteinander verbindet, zwischen- den Welten wandelt-, mal Sozialwohnung, dann Millionärsvilla, sich dabei seine eigenen Gedanken macht und dem Leser die Antworten verdenkt auf die Fragen, die dieser gerade im Kopf hat.

Kühn und seine Familie sind sympathisch und lebensnah. Auch die anderen Charaktere sind authentisch, wenn auch hier und da das ein oder andere Klischee bedient wird. Dass man sich trotz allem Geld der Welt nicht alles kaufen kann, wird dem Leser sehr schnell klar.
Ob es solche Menschen wie die van Hautens wirklich gibt?
Ich hoffe sie sind und bleiben die Fantasie des Autors.

Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, hatte zum Glück zu sehr auf einen Krimi gehofft. Der entspannte Sprachstil des Autors ist auf den Punkt und macht Spass.

Von mit gibt es 5 STERNE.