Martin Kühns 2. Runde

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miss marple 64 Avatar

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Martin Kühn ist Kommissar in München und hat nach einem gesundheitlichen Tief nun einen weiteren Fall zu lösen, der ihn vor ein Rätsel stellt: Wie schaffte es Amir, Sohn libanesischer Einwanderer, der bereits als Kleinkrimineller aktenkundig wurde und bisher am Rande der Gesellschaft existierte, in die elitären Kreise der wohlhabenden van Hautens?
Wir begleiten Kühn durch einen Dschungel gesellschaftlicher Gegensätze: Wohltätigkeitsveranstaltungen als Alibi für die Reichen, Armut und Überlebenskampf von Migrationsfamilien, Skandale und Affären, die bis in Kühns privates Leben hineinreichen.
Das Buch ist kein Krimi der herkömmlichen Art, auch wenn sich Martin Kühn mit einem brutalen Mord konfrontiert sieht- vielmehr erlebt der Leser mit der Schilderung der täglichen Lebens der Figuren einen Einblick in unsere Gesellschaft und erinnert hierdurch sehr an Mankells Wallander, wo auch immer gesellschaftliche Vorgänge im Mittelpunkt stehen. Jedoch muss ich hier auch kritisch anmerken, dass die Fülle und Vielfalt der Themen, auch die Gefahr birgt, dass am Schluss zu viele Fäden zusammengebracht werden müssen, was nicht durchweg gelungen ist und den interessierten Leser auf eine Fortsetzung hoffen lässt.