Sozialkritischer Kriminalroman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
aitutaki Avatar

Von

Der 17-jährige Amir, Sohn libanesischer Einwanderer, wird an einer Tramhaltestelle tot aufgefunden. Kurz zuvor war Amir noch bei seiner Freundin Julia, die aus einer komplett anderen Welt zu stammen scheint. Tochter einer wohlhabenden Familie, lebt sie im noblen Wohnort Grünewald. Kommissar Martin Kühn und seine Kollegen hinterfragen schnell diese seltsame Beziehung. Wie kommt der Kleinkriminelle Amir ausgerechnet in diese vom Leben verwöhnte Familie? – Kommissar Kühn hat einige Fragen in diesem Mordfall zu klären, doch auch sein eigenes Leben ist voller Fragen und Probleme. Er selbst ist erst seit kurzem wieder einsatzfähig nach einem Burn-out. Seine Frau Susanne hat sich auch irgendwie verändert und besucht Yoga-Stunden. Kühn vermutet, dass sie ihn betrügt. Und nicht zuletzt verdrängt er auch seine Prostata-Erkrankung, was ihm aber kaum gelingen mag.

Es ist aber nicht nur die kriminalistische Handlung, die das Buch von Jan Weiler so lesenswert macht. Vor allem gefallen hat mir auch die Art und Weise, wie Jan Weiler die gesellschaftskritischen Themen in diese Krimi/Romanhandlung verpackt. Die Münchner Oberschicht, die versucht, alle Probleme mit Geld zu lösen, das Thema Migration und generell die Vorurteile, die wir gegen die einzelnen Gesellschaftsschichten hegen und pflegen.

Absolut lesenswert und bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Jan Weiler gelesen habe.