Ingenieurin im Outback

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smberge Avatar

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Wit steigen gleich mitten ins Geschehen ein. Lena, eine junge Ingenieurin ist bei ihrem Chef. Er möchte sie nach Pibare im australischen Outback auf eine Baustelle schicken. Lena liebt das Leben in der Stadt, die Clubs, Shopping, gute Kleidung und ein gepflegtes Äußeres sind ihr wichtig. Innerlich sträubt sie sich dagegen, diesen Auftrag anzunehmen, aber sie hat schon seit dem Studium das Problem, dass sie aufgrund ihres Geschlechts und verstärkt durch ihre Erscheinung, das Problem hat, in ihrem Job anerkannt zu werden. Dieser Job ist auch eine Art Test um sie herauszufordern. Ihrer Freundin gegenüber bezeichnet sie diesen Job als eine Art Initiationsritus, unangenehm, aber notwendig, um anerkannt zu werden.
Bei ihrer Ankunft in dem Camp wird sie von Vorurteilen empfangen. Mike, der sie vom Flughafen abholt, wartet auf jedes Zeichen, das seine Vorurteile gegen Lena bestätigt. Die 3 roten Taschen, ihre Bemerkung über die Hitze, alles wird von ihm entsprechend kommentiert. Bei der Ankunft im Camp sucht sie gleich die Baustelle auf und trifft auf ihren Chef. Auch er läßt sie spüren, daß er schon eine Meinung über diese Ingenieurin hat und teilt ihr Arbeit als Datenerfasserin zu, nicht die Arbeit die sich Lena vorgestellt hat. Beim Verlassen der Baustelle trifft sie auf Gavin, einen Typen, den sie auf den ersten Blick sympathisch findet. Aber auch er ist der Meinung, dass sie mit der Reinigung der Küche anfangen soll.
Ein heftiger Einstieg für eine Frau, die Weiblichkeit und einen Männerberuf versucht miteinander zu vereinbaren. Einerseits ist sie eine ungewöhnlicher Typ in dieser Rolle, da sie ihre Weiblichkeit doch sehr betont, aber die Abwehr der Männerwelt ist auch sehr heftig. Bin wirklich gespannt, wie sie sich durchsetzt unter diesen Bedingungen, denn ich denke sie wird einen Weg finden. Würde mich freuen, hier weiterlesen zu können. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und Lenas Person wird sehr gut beschrieben, so daß man sich gut in sie hineinversetzen kann. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Buch das Thema Frauen in Männerberufen nicht zu schablonenartig angeht.