Eine Ingenieurin mit Herz und Köpfchen

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*bücherwürmchen* Avatar

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Dies ist die Geschichte von Lena Todd. Lena ist Ingenieurin und kommt frisch von der Uni. Sie wird von ihrem Arbeitgeber nach Pilbara geschickt. Pilbara liegt im Westen von Australien, mitten im Outback. Lena hat es auf der Baustelle nicht leicht. Niemand nimmt sie ernst. Zudem kämpft sie noch gegen Selbstzweifel an. Sie weiß, dass sie diese über Bord werfen muss. Mit viel Herz und Köpfchen nimmt sie die Herausforderung an.
Und dann ist da noch Dan „Bulldog“ Hullog, der ihre Knie weich werden lässt. Er ist unnahbar, aber nach und nach schafft es Lena, sein Geheimnis zu lüften. Und dieses stellt Lenas Probleme bei weitem in den Schatten.

Die Charaktere sind sehr verschieden, es wird also nicht langweilig. Manche Szenen waren zwar vorhersehbar, andere hingegen sorgten für Überraschungen. Es gab witzige Dialoge, aber es wurde auch melancholisch.

Lena ist eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und die für das kämpft, was ihr wichtig ist. Dan hat eine ganz schöne Last zu tragen, die man wirklich keinem an den Hals wünscht. Er soll als Bad Boy dargestellt werden, aber als solchen empfand ich ihn eigentlich nicht. Nicht mit dem Wissen, warum er so ist, wie er ist.

Radar, Leg, Harry, Carl, Gavin und Fish sind mir ans Herz gewachsen, auch wenn der ein oder andere sich mal daneben benommen hat. Und Sharon war als gute Seele das weibliche Gegengewicht zu den ganzen Männern.

Die gemeinsamen Momente zwischen Lena und Dan sind im Verhältnis zu anderen Liebesgeschichten eher weniger, aber dafür umso kostbarer.

Erzählt wird aus der Sicht von Lena in der dritten Person. Manchmal hätte ich mir aber gewünscht, auch Dans Gedanken zu kennen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Küssen kann man nicht verlernen hat insgesamt 22 Kapitel. Am Ende findet sich noch eine Anmerkung der Autorin sowie die Danksagung.

Da Lena Ingenieurin ist, spielt das Fachliche auch eine Rolle. Aber dieser Teil wird so dargestellt, dass es auch ein Laie verstehen kann. Diese Thematik spricht die Autorin auch in ihrer Anmerkung an. Loretta Hill selbst hat nach ihrem Ingenieursstudiums bei einer Baufirma gearbeitet.

Die Liebesgeschichte zwischen Lena und Dan steht hier nicht alleine im Vordergrund. Im Vordergrund steht auch wie sich Lena auf der Baustelle durchkämpft. Aber an diesem Verhältnis würde ich nichts ändern wollen. Die Geschichte ist gelungen. Vielleicht würde ich am Ende noch zwei Seiten dranhängen, aber das ist ein anderes Thema.

Loretta Hill ist eine Autorin, welche ich in Zukunft definitiv beobachten werde. Die Charaktere bieten durchaus eine Grundlage für eine Fortsetzung. Ich würde mich freuen, mal wieder was von Lena und Dan zu hören. Hier vergebe ich erst einmal 4,5 Sterne.