Sommerroman - lesen am Strand oder in der Bar

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Die Bauingenieurin Lena Todd ist vor den Kopf gestoßen und halb panisch und deshalb marschiert sie, um sich zu beweisen, stracks ins staubige, männerbesetzte Hinterland, wo Frauen wie Raritäten betrachtet und selbstverständlich nicht ernst genommen werden. Die Panik kommt daher, dass Dozent Kevin, mit dem sie ein Verhältnis hatte, ihr sagte, er habe sie im Examen gepuscht und nur deshalb sei sie durchgekommen. „Das wollen wir doch mal sehen“, sagt sich Lena und wird im australischen Pilbara, dem abgelegensten Flecken, den sie sich vorstellen kann, ein Grossprojekt mit auf die Beine stellen. Das heisst, eigentlich soll sie ja nur Erfahrungen sammeln...

Eingermassen witzig, aber zwischendurch langatmig (man kann getrost hin und wieder etwas überschlagen), stellt die Autorin ihre Protagonisten in den Raum. Lena, forsch, aber natürlich mit Minderwertigkeitsgefühlen, stösst im Männercamp dann auch gleich auf ihren Helden, der sie sexuell so anzieht und blendet, dass ich kurz denke, hoppla, bin ich im Playboy? Das übliche Gerangel zwischen spröder, überlegener Frau, die für alles eine Lösung weiß, bzw. dem völlig unterlegenen Frauchen, das gerettet werden muß – ich habe den Eindruck die Autorin kann sich zwischen diesen beiden Stereotypen nicht so recht entscheiden, - und dem angeschmachteten Typen endet natürlich mit Happy End: sie sinkt ihm in die Arme und fühlt sich sooo geborgen. Dazwischen halt die üblichen Elemente der Chick-lit: Missverständnisse, Fettnäpfchen und bemüht komische Situationen aneinander gereiht.

Fazit: Da ich nicht mehr erwartet habe bei dem Titel war ich nicht unzufrieden. Für die Chick-lit-Literatur ist es anständig runter geschrieben. Es reicht für einen Drink an der Bar, dabei stürze ich es runter!