Monster im See

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wolfram Avatar

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Die Poizitin Lena, abgestellt als Personenschutz für eine Vermessertruppe, kehrt an den Ort ihrer Kindheit zurück, eine ehemalige Grenzregion im Wendland.
So ganz zufällig ist diese Rückkehr nicht, denn hier verlor sie als Kind ihren großen Bruder an den Kummersee. Ein See voller Geheimnisse, der jetzt, da er als Endlager für Atommüll in Frage kommt, nicht nur von Umweltschützern belagert wird.
Gibt es ein Monster im See, wie Lena es aus der traumatischen Kindheit in Erinnerung hat, als ihr Bruder vor ihren Augen in die Tiefe gerissen wurde und ertrank? Vieles spricht dafür - grausam zugerichtete Leichen tauchen auf, das Team um Lena dünnt sich fast täglich aus.
Alles spricht dafür, dass dieser Thriller genau in diese Stephen-King-Kerbe haut und irgendwo, an einem Ort, Haus oder sonstwo "Das Böse" lauert und wahllos Menschen meuchelt.
"Kummersee" ist ein stattlicher, über 500 Seiten schwerer Wälzer, der voller Überraschungen steckt. Nur so viel, ohne zu spoilern: Wenn es etwas Böses gibt, dann wird es begründet. Und nicht einfach nur mit "Das Haus ist böse" definiert und ab da geistern Horror-Clowns mit übermenschlichen Kräften durch die Wälder.
Die Dicke des Buches erlaubt viel Einblick in die Psyche und Kindheit der Protagonistin, das Ende liefert eine hervorragende und glaubhafte Erklärung für alles.
Aber keine Angst vor 530 Seiten: Man fliegt nur so über die Seiten. Das Buch ist fast durchgehend spannend, ohne aber diese atemlose, oft künstlich wirkende Spannung von Last-Minute-Rettungen und Todesgefahr auf jeder Seite nötig zu haben, das vielen Thrillern zu eigen ist.