Vielversprechende Geschichte mit schleppender Umsetzung

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Worum geht’s?
Auch nach dreißig Jahren ist Polizistin Lena nicht über den Tod ihres Bruders Tom hinweg gekommen. Als sie denn den Begleitschutz für ein Bauvorhaben in ihrem Heimatort stellt, will sie sich daher auf die Spur seiner Todesumstände machen – und stolpert dabei nicht nur über den Widerwillen der Ortsansässigen, sondern auch eine Reihe von mysteriösen Morden, die ihre Alarmglocken schrillen lassen.


Meine Meinung:
Der Klappentext dieses Buches hat mich auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte gemacht, auch wenn ich eigentlich kein besonders großer Fan von Krimis mit historischen Hintergründen bin. Die angekündigte Mischung aus Thriller, historischem Hintergrund und Mystery klang aber durchaus spannend, weshalb ich dem Buch zumindest eine Chance geben wollte.

Zu Beginn musste ich mich allerdings erst einmal durchbeißen, um überhaupt bis zu dem eigentlich spannenden Teil der Geschichte zu kommen. Die zahlreichen Beschreibungen, die langsame Hinführung zum tatsächlichen Handlungsbogen und die vielen Ausflüge in Lenas Familiengeschichte und die Beziehung zu ihrer Familie fand ich leider eher ermüdend zu lesen, was meine Begeisterung dementsprechend in Grenzen gehalten hat.

Erst zur Mitte des Buches hin hatte ich dann das Gefühl, wirklich in der Geschichte angekommen zu sein. Mit den Figuren konnte ich dabei leider bis zum Schluss nicht ganz so viel anfangen, da ich insbesondere in Hinblick auf Lena und ihr Verhalten sehr oft zwiegespalten hinsichtlich meiner Meinung dazu war. Sehr überzeugend fand ich dagegen die Darstellung ihrer inneren Zerrissenheit und Unruhe aufgrund der traumatischen Ereignisse in der Vergangenheit, was für mich immerhin ein Argument war, um bis zur Auflösung durchhalten zu wollen.

Der Handlungsbogen hat das Buch für mich dann ab der Hälfte durchaus retten können, da mir das Erzähltempo deutlich mehr zugesagt hat und ich mich beim Lesen nicht mehr zwingen musste, das Buch nicht zur Seite zu legen. Über das Ende lässt sich dann allerdings wieder streiten, denn für meinen Geschmack war die Auflösung der Geschichte einfach nicht rund und darüber hinaus ein wenig übereilt abgearbeitet. Die Themenmischung hat daher in meinen Augen durchaus Potenzial, die Umsetzung hat mich hier aber leider (noch) nicht wirklich begeistern können.


Fazit:
Aufgrund des Klappentextes hatte ich ehrlich gesagt eine deutlich spannendere und flotter erzählte Geschichte erwartet, was bei 500 Seiten allerdings so oder so nur schwer umsetzbar gewesen wäre. Als Debütwerk sehe ich daher noch deutlich Luft nach oben bei der Umsetzung, die mich hier leider nicht ganz so begeistern konnte, wie ich es selbst eigentlich erwartet hätte.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.