Berlin in den 20ziger Jahren entdecken

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schwimmschwester Avatar

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Leider kenne ich die beiden ersten Teile der Geschichte von Artur, Isi und Carl nicht, trotzdem konnte ich in das Leben der drei im Berlin nach dem 1. Weltkrieg problemlos eintauchen. Mich hat die Beschreibung des Berliner Lebens in den zwanziger Jahren gefesselt, die Anstrengungen der Menschen, mit ihrer Arbeit so viel Geld zu verdienen, dass sie davon leben können, der Unterschied zwischen arm und reich, die unglaubliche Inflation, das Sittenleben in Berlin, die Lust den Alltag bei Partys in der Nacht zu vergessen - und dann das Leben der drei Protagonisten. Der Roman ist spannend geschrieben, man fiebert vor allem mit Isi mit, die einfachen Menschen helfen will und dafür sehr hart bestraft wird. Der Einblick in die Welt des Films zu jener Zeit aus Sicht des Kameramanns Carl fand ich wunderbar gelungen. Ebenso interessant ist, wie gleich nach dem 1. Weltkrieg die Rechten versuchen an die Macht zu kommen und dabei ohne jegliches Gewissen vorgehen.
Wer Lust hat, sich ein Bild über diese Zeit in Berlin zu verschaffen, der wird mit Freude das Buch von Izquierdo lesen. Das Cover hat sich mir erst richtig nach dem Lesen des Buches eröffnet: die drei Freunde schauen auf die wilde Stadt Berlin und schaffen es trotz widriger Umstände allen Repressalien zu trotzen und können als Freunde vereint auf die Zukunft blicken. Ich finde den Roman sehr gelungen und spannend geschrieben, man sieht die Straßen Berlins vor sich und auch die Filmstadt Babelsberg. Man erfährt in vielen kleinen Detailbeschreibungen eine Menge über Berlin. Wer Berliner ist und Berlin liebt, für den ist das Buch genau richtig um etwas über seine Geschichte zu erfahren.