Ein bewegtes Frauenleben

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Mit Clementine Churchill steht im gleichnamigen Roman "Lady Churchill"
der US Amerikanerin Marie Benedict, die Vita eine außergewöhnlichen Frauen im Mittelpunkt. Diese hatte sich bereits mit "Frau Einstein" eingehend beschäftigt und gibt nun der Frau, die im Schatten des äußerst bekannten Winston Churchill stand, eine Stimme. Auch, wenn Benedict die Form eines biografischen Romans wählt, erinnert mich der klare und schnörkellose Schreibstil eher an ein Sachbuch, was meiner Bewertung nicht abträglich ist, aber nun ja ein literarisches Highlight haben wir nicht vorliegen.
Gelungen bringt sie allerdings den tiefen inneren Konflikt zum Vorschein, sich einerseits als gute Mutter zu erleben und gleichzeitig das große Interesse und Talent für politische Themen real einzubringen. Dies scheint noch heute, leider, leider, bei Frauen, die sich politisch engagieren, siehe Anna-Lena Baerbock, Thema zu sein.
Trotz allem bringt sie 5 Kinder zur Welt, die mehr oder minder gut ihren eigenen Lebensweg meistern konnten.
Historisch interessierte LeserInnen gewinnen einen guten Einblick in die politischen Hintergründe zwischen 1914 und 1945, wobei mich der zum Teil pathetische Gustus irritierte. Dennoch eine Lektüre, die ich empfehlen kann und eine gute Diskussionsbasis zu frauenpolitischen Themen bietet.