Eine starke Frau

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lese-bienchen Avatar

Von

Leider konnte mich das Buch über Lady Churchill nicht ganz überzeugen.
Ich habe mich bisher mit ihr oder auch ihrem Mann nicht groß beschäftigt und kann daher nicht sagen, in wie weit das Buch auf wahre Fakten basiert.
Das ganze fängt noch sehr schön an, wie die beiden sich kennenlernen und heiraten und die Geschichte ist für mich noch flüssig geschrieben. Aber nach den ersten 60 Seiten hört dies leider auf. Es entsteht keine runde Geschichte, sondern wir bekommen immer wieder einzelne Szenen aus ihrem Leben erzählt. Irgendwelche Eckpunkte mit Geschehnisse aneinander gereiht.
Sie kommt mir wahnsinnig zielstrebig, streng nicht nur mit anderen sondern am meisten mit sich selbst und depressiv vor. Churchill wird beschrieben als hätte er es ohne seine Frau nie so weit gebracht, als wäre er nur abhängig von ihr gewesen und sie redet sich immer wieder zu, dass seine Erfolge immer nur durch sie möglich sind.
Ob es tatsächlich so war, kann ich nicht einschätzen, aber irgendwie fand ich es für ein Buch zu extrem. Ich kann verstehen, dass hinter jedem starken Mann auch eine starke Frau steht aber hier wird das meines Erachtens für ein Roman zu extrem dargestellt.
Das letzte drittel des Buches beschäftigt sich dann nur noch mit dem 2. Weltkrieg. Zerstörung, Bunkerbesichtigungen und was sie alles tolles für die Frauen im ausgebombten London getan hat. Nach einigen Kapiteln in denen ausführlich amerikanische Gesandte durch das zerstörte London geführt wurden war es mir dann zu viel, als die Frau des amerikanischen Präsidenten die gleiche Führung mit den gleichen Erzählungen was Lady Churchill alles getan hat, bekommen hat. In der Hinsicht war das Buch etwas in die Länge gezogen.
Leider nicht die flüssige Geschichte über eine bestimmt bemerkenswerte Frau die viel im 2. Weltkrieg geleistet hat, die ich mir vorgestellt habe.