Eine starke Frau

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rebekka Avatar

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Marie Benedict versteht es wirklich, spannend zu erzählen. Mit ihrem Buch über Lady Clementine Churchill hat sie einer starken, autonomen Frau ein Denkmal gesetzt, die mehr für Großbritannien und die Weltgeschichte geleistet hat als viele (männliche) Politiker An der Seite des britischen Unterhausabgeordneten und späteren Kriegs-Premierministers Winston Churchill gestaltete sie aktiv dessen Karriere mit, bekam nebenbei noch fünf Kinder und managte einen Haushalt, der von ständigem Geldmangel geprägt war. Diese Leistung wurde bisher kaum gewürdigt. Aber so war das nun mal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: nur die Taten der Männer zählten, ihre Ehefrauen hielten sich im Hintergrund.

Es ist Marie Benedict hoch anzurechnen, dass sie diese emanzipierte Frau mit ihrem biografischen Roman nach vorn ins Licht holt. Und es ist schön, dass sie das auf eine so unterhaltsame Art, mit einem flüssigen Schreibstil und viel Humor tut. Dass sich Clementine Churchill in der Mitte ihres Buches überraschend von einer aktiven, ihren Mann bedingungslos unterstützenden Frau in eine erschöpfte Zweiflerin verwandelt, kann ich zwar nicht nachvollziehen. Marie Benedict wird aber wohl Unterlagen eingesehen haben, die das nahelegen.

Ein spannendes, gut geschriebenes und sehr empfehlenswertes Buch.