Interessante Einblicke hinter die Kulissen

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marie aus e Avatar

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Bis zur Lektüre des Buches wusste ich nicht mal, dass Frau Churchill Clementine hieß, geschweige denn, welch großen Einfluss sie hatte.

Das Buch war für mich aufschlussreich. Clementine Churchill war äußerst politikinteressiert, klug und stand unter Dauerstrom. Sie musste ständig für ihren Mann verfügbar sein, hat aktiv (im Hintergrund) mitgearbeitet und hatte doch auch fünf Kinder. Auch damals war Vereinbarkeit und ständig schlechtes Gewissen schon ein großes Thema, das war mir so gar nicht bewusst.

Clementine Churchill ist m. E. viel zu früh geboren worden, heute wäre sie vermutlich selbst eine bedeutende Politikerin und ob Winston Churchill heute auch Premierminister wäre? Man stellt sich unweigerlich diese Fragen, wenn man das Buch liest.

Ich mochte den Einblick in das sicherlich sehr privilegierte Leben der Churchills, das aber auch von einem sehr großen Arbeitspensum und Druck geprägt war. Das war interessant und der Einsatz von Frau Churchill für das Frauenwahlrecht und Teilhabe ebenso.


Trotzdem fand ich es zu ausschweifend und detailreich geschrieben, es hat sich doch stellenweise ganz schön gezogen. Auch wenn es vielleicht bedeutsam war, aber Aufzählungen, wie diese "Ein Komitee bestehend aus Mr und Mrs Ivan Maisky, dem ehemaligen russischen Botschafter Sir Archibald Clark Kerr; sowie dem amerikanischen Botschafter, unserem lieben Avarell Harriman, begrüßte mich" waren keine Seltenheit und anstrengend zu lesen.

Ein durchwachsenes Fazit. Der Fokus auf die Ehefrau war großartig und interessant, 300 statt 438 Seiten hätten mir aber gereicht.