Tolle Geschichte, aber das Ende schwächelt ein bisschen

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Meine Meinung
Bei Alexandra Flints Büchern bin ich echt immer wieder gespaltener Meinung. Der erste Teil ihrer Emerdale Trilogie hat mir wahnsinnig gut gefallen, der zweite dagegen war so schlecht, dass ich mich gefragt habe, wie sie aus der Feder derselben Autorin stammen können. Die Maple-Creek-Dilogie fand ich trotz des tollen Schreibstils anstrengend und nervig und obwohl der Schreibstil, wenn ich bewusst darüber nachgedacht habe, eigentlich toll ist, konnte er mich nicht abholen. Dieses Phänomen muss mir mal einer erklären. Ihre Tales of Sylt fand ich dagegen echt wieder super schön. Keine Highlights, aber trotzdem empfehlenswerte Bücher. Ich war also mehr als nur gespannt, was mich beim Lakestone Campus erwarten würde, aber da die Leseprobe mir gut gefallen hat, war ich zuversichtlich.

Insgesamt waren mir Harlow und Zack mehr als nur sympathisch. Für ihre Familie würde Harlow echt alles tun und ich kann absolut verstehen, warum sie für ihren kleinen Bruder dermaßen das Gesetz übertreten hat. Harlow ist echt. Insgesamt ist sie eher ruhig, aber aufgeschlossen und baut deshalb zu einer handvoll Leute am Campus schnell eine Beziehung auf (ich hoffe, dass wir von denen noch mehr in den Folgebänden erfahren). Und was mir besonders gut gefallen hat: Obwohl sie so ein Überflieger ist, was das Hacken anbelangt, heißt das nicht, dass ihr alles in den Schoß fällt. Teilweise hat sie am Lakestone wirklich ihre liebe Mühe in den Fächern mitzuhalten, die ihr nicht liegen.

Zack ist eben so ruhig wie Harlow und das nicht, weil er nicht sprechen kann, sondern in seiner gesamten Art. Ich mochte die Dynamik der beiden und wie sie gelernt haben miteinander zu kommunizieren. Es ist manchmal etwas komplizierter und aufwändiger, aber dadurch nicht weniger schön oder echt. Und besonders hat mir Zacks Entscheidung am Ende gefallen, die ich hier jetzt natürlich nicht verrate. Aber wie er sich entscheidet, habe ich bisher noch in keinem Buch gelesen und das fand ich irgendwie mega cool.

Bei der Handlung bin ich ein bisschen zwiegespalten, muss ich gestehen. Die Charaktere und der Schreibstil sind großartig und so zu circa Dreiviertel hat mir auch die Handlung richtig gut gefallen, aber gegen Ende fehlte mir etwas. Zuerst war es Harlows Weigerung sich jemandem anzuvertrauen und so circa zwei- oder dreimal den gleichen Fehler hintereinander zu machen. Girl, wo ist denn bitte dein Lerneffekt? Und zum zweiten wurde das Ende so mega spannend angeteasert mit unguten Gefühlen auf Seiten von Harlow und Was-wäre-wenns's … und war dann am Ende so … unspektakulär. Viel zu glatt, viel zu schnell aufgelöst und irgendwie auch viel zu harmlos. Ja, es ist in erster Linie ein New Adult Buch und kein Thriller, aber ich finde, hier hätte man trotzdem noch mehr herausholen können.

Fazit
»Lakestone Campus of Seattle – What We Fear« von Alexandra Flint hat mir neben »Two Sides of the Dark« von allen ihren Büchern bisher am besten gefallen. Der Schreibstil war wunderschön und hat perfekt zu den Charakteren und der Handlung gepasst. Harlow und Zack waren mir auf Anhieb sympathisch mit ihrer ruhigen Art und auch die Handlung hat mir zu Dreiviertel des Buches gut gefallen. Das Ende ging mir dann etwas zu schnell und zu glatt vonstatten, obwohl die ganze Zeit vorher so ungute Gefühle geteasert wurden, dass eigentlich etwas richtig katastrophal hätte schiefgehen müssen, aber naja, war dann nicht so ganz, wie ich fand. Trotzdem war es ein sehr gutes Buch und ich bin gespannt auf die weiteren Teilen.