Nach dem Rückzug wieder zurück ins Leben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sofiewalden Avatar

Von

Anna lebt in Berlin und betreibt dort einen Pflanzenladen. Bis vor Kurzem hat sie sich sehr wohl gefühlt in ihrem Leben, bis es dann anders wurde. Denn ihre Freundin Vinka ist, von heute auf morgen, einfach gegangen. Kein Wort, warum. Und Anna, sie versucht, verletzt, unsicher und allein, einfach weiterzumachen. Die kleinen Rituale wie der morgendlichen Plausch mit dem benachbarten Antiquar helfen ihr dabei, aber die Trauer und die Frage, voran es lag, treiben sie um. Doch dann kommt Alex in ihren Laden und bittet darum, seine Wohnungsanzeige bei ihr aufhängen zu dürfen. Zögerlich bietet Anna ihm ein Zimmer in ihrer (zu) großen Wohnung an, für einen und er nimmt an. Man sieht sich kaum, denn Alex betreibt eine kleine Bar und arbeitet so nachts. Er drängt sich auch nicht auf. Aber er ist freundlich und bietet sich an, für eine Mahlzeit, für einen Besuch von ihr in seiner Bar. Und in Anna keimt ein erster kleiner Funken auf, dem Leben wieder offener zu begegnen. Schließlich macht man sich zusammen auf den Weg, Vinka zu suchen und endlich eine Antwort zu finden, warum ihre Freundin meinte, Anna so ohne Worte zurücklassen zu müssen.
Diese Geschichte, klein, aber fein. Auf eine sehr ruhige Weise wird hier ein Stück Leben erzählt, kein großes Drama oder in diesem Augenblick eben doch, für diesen einen Menschen Anna auf jeden Fall. Man liest es gern, dieses Buch und begleitet Anna auf ihrem Weg, raus aus dem Schneckenhaus, erlebt, wie sie langsam wieder Vertrauen fasst zu einem anderen Menschen, der auch eine Geschichte mit sich trägt. Und ja, es entwickelt sich etwas.
Hier erfährt man eine wirklich schöne Lesezeit.