Schön geschrieben, aber enttäuschend langatmig

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sonnenblumeberlin Avatar

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„Lass uns noch bleiben“ klang für mich nach einer berührenden Geschichte über Pflanzen, Freundschaft und Neuanfang – bekommen habe ich aber eher einen zähen, sehr unspektakulären Roman.
Die Grundidee ist schön: Anna, die von ihrer Freundin Vinka ohne ein Wort verlassen wird, ihr stilles Leben im Pflanzenladen, der Nachbar Henning mit seinem Antiquariat und schließlich Alex, der als Mitbewohner dazukommt. Aber aus all dem macht das Buch erstaunlich wenig. Die Handlung tritt über weite Strecken auf der Stelle, vieles wirkt repetitiv, und die Geschichte hätte man ohne Verlust deutlich kürzer erzählen können.
Sprachlich ist der Roman zwar durchaus gelungen, stellenweise poetisch, aber das rettet nicht darüber hinweg, dass die Figuren blass bleiben und die Entwicklung vorhersehbar ist – inklusive eines recht kitschigen Endes. Von „Ode an das Leben“ habe ich beim Lesen wenig gespürt, eher eine sehr langsame, oft langweilige Erzählung.
Unterm Strich: nett geschrieben, aber inhaltlich dünn, langatmig und enttäuschend – daher für mich nur 3 von 5 Sternen.