Sprunghaftigkeit next Level

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
bisschengelesen Avatar

Von

„Manchmal denke ich, ich bin so eine Pflanze. Ich versuche zu wachsen, aber am falschen Ort.“

In Berlin verarbeitet Anna gerade die abrupte Trennung von Vinka, führt einen semi-erfolgreichen Pflanzenladen und unterhält sich eigentlich nur mit ihrem ebenso eigenbrötlerischen Ladennachbarn Henning. Dann stolpert eines Tages Alex in ihren Laden und damit in ihr Leben. Alex, Besitzer einer Bar und wohnungssuchend, zieht kurzerhand in Annas Wohnung und es entsteht eine WG, von der beide nicht dachten, dass sie sie brauchen.

Es passiert wirklich selten, dass ich mich mit einem Buch so gar nicht anfreunden kann, weil ich immer versuche, positive Aspekte zu finden. Aber hier fiel es mir leider schwer.

Also: Der Roman ist kurz, hat 190 Seiten, aber es passiert viel. Zu viel. Die Geschichte ist sprunghaft, hat hier und da Logikfehler (oder Leichtsinnsfehler, die im Lektorat übersehen wurden?) und sprintet durch die ganze Handlung. Da gibt es einen Roadtrip in der zweiten Hälfte des Romans, der zusammenhangslos wirkt und bei dem man sich fragt, wie der zu Handlung beiträgt. Und das habe ich mich bei mehreren Stellen gefragt, die nicht ins Setting gepasst haben und auch sonst nicht förderlich für irgendeine (Charakter)Entwicklung erschienen.

Die Figuren bleiben eindimensional, keine hat irgendein Gefühl in mir ausgelöst. Annas finanziell schwierige Situation wird einmal angeschnitten, weil nur dadurch die WG mit Alex zustande kommt, danach schließt sie ihren Laden regelmäßig und ohne Grund früher und fährt mehrere Tage weg?? Und auch die Gespräche sind abgehackt und oft unauthentisch.

Es scheint ein bisschen, als wäre hier auf zu wenig Seiten zu viel gewollt worden, wodurch Storylines random angeschnitten oder abgebrochen werden. Es ist so schade, aber das war leider nicht meins. :(