Viel Atmosphäre, wenig Tiefe: Ein Roman, der mich nicht erreicht hat
"Lass uns noch bleiben" von Saskia Luka (erschienen bei Kein & Aber im November 2025) erzählt die Geschichte von Anna, deren Freundin/Partnerin sozusagen spurlos von heute auf Morgen unerwartet aus ihrem Leben verschwindet und deren Leben daraufhin ins Wanken gerät. Zwischen ihrem Pflanzenladen, alten Wunden und neuen Begegnungen findet sie sich in einer Suche wieder, die mehr über sie selbst offenlegt als über das Verschwinden der Freundin. Der Roman ist im Original auf Deutsch erschienen und wurde mir als Rezensionsexemplar von NetGalley.de (E-Book) und Vorablesen (Print) zur Verfügung gestellt.
Ich bin mit hohen Erwartungen gestartet, weil mich das Setting rund um den Pflanzenladen, das Cover (ja ich gebs zu :D) und die leise Melancholie sofort angesprochen haben. Einige Formulierungen hatten es auch wirklich in sich etwa: „Das Jahr hatte gerade begonnen und eine Farbe wie Milchglas.“ (S. 10) oder der poetische Gedanke: „Die Zeit zu vergessen, ist eine meiner liebsten guten Eigenschaften.“ (S. 18). Aber je weiter ich gelesen hab, desto mehr hab ich gemerkt, dass ich emotional nicht andocken konnte. Die Figuren wirkten auf mich blass, und viele Dialoge fühlten sich konstruiert an, als müsste etwas Bedeutungsvolles gesagt werden, ohne dass es sich organisch ergab. Auch beim Plot fehlte mir ein klarer Spannungsbogen: Die Suche nach der verschwundenen Freundin hätte so viel emotionale Wucht haben können, blieb aber für mich zu beiläufig, zu gleichförmig erzählt. Selbst schöne Beobachtungen wie Annas Gedanke: „Manchmal denke ich, ich bin so eine Pflanze. Ich versuche zu wachsen, aber am falschen Ort.“ (S. 73) konnten das nicht vollständig auffangen. Während ich einige poetische Stellen mochte, hatte ich oft den Eindruck, dass Wiederholungen und Unschärfen den Lesefluss bremsen. Manche Szenen wirkten austauschbar, einige Gefühle behauptet statt erlebt, und der Roman blieb hinter dem zurück, was er thematisch hätte erreichen können.
Fazit
"Lass uns noch bleiben" ist ein leiser, atmosphärischer Roman mit schönen Bildern, aber für mich konnte er sich erzählerisch nicht entfalten. Die Charaktere blieben zu blass, der Plot zu schwach, die Dialoge zu konstruiert. Empfehlen würde ich das Buch nur Leser:innen, die sehr stille, fragmentarische Prosa mögen und keinen klassischen Spannungsbogen erwarten. Für alle, die auf tief gehende Charakterstudien oder emotionale Wucht hoffen, ist es meiner Meinung nach weniger geeignet. Danke an NetGalley.de und Vorablesen für die Rezensionsexemplare.
Ich bin mit hohen Erwartungen gestartet, weil mich das Setting rund um den Pflanzenladen, das Cover (ja ich gebs zu :D) und die leise Melancholie sofort angesprochen haben. Einige Formulierungen hatten es auch wirklich in sich etwa: „Das Jahr hatte gerade begonnen und eine Farbe wie Milchglas.“ (S. 10) oder der poetische Gedanke: „Die Zeit zu vergessen, ist eine meiner liebsten guten Eigenschaften.“ (S. 18). Aber je weiter ich gelesen hab, desto mehr hab ich gemerkt, dass ich emotional nicht andocken konnte. Die Figuren wirkten auf mich blass, und viele Dialoge fühlten sich konstruiert an, als müsste etwas Bedeutungsvolles gesagt werden, ohne dass es sich organisch ergab. Auch beim Plot fehlte mir ein klarer Spannungsbogen: Die Suche nach der verschwundenen Freundin hätte so viel emotionale Wucht haben können, blieb aber für mich zu beiläufig, zu gleichförmig erzählt. Selbst schöne Beobachtungen wie Annas Gedanke: „Manchmal denke ich, ich bin so eine Pflanze. Ich versuche zu wachsen, aber am falschen Ort.“ (S. 73) konnten das nicht vollständig auffangen. Während ich einige poetische Stellen mochte, hatte ich oft den Eindruck, dass Wiederholungen und Unschärfen den Lesefluss bremsen. Manche Szenen wirkten austauschbar, einige Gefühle behauptet statt erlebt, und der Roman blieb hinter dem zurück, was er thematisch hätte erreichen können.
Fazit
"Lass uns noch bleiben" ist ein leiser, atmosphärischer Roman mit schönen Bildern, aber für mich konnte er sich erzählerisch nicht entfalten. Die Charaktere blieben zu blass, der Plot zu schwach, die Dialoge zu konstruiert. Empfehlen würde ich das Buch nur Leser:innen, die sehr stille, fragmentarische Prosa mögen und keinen klassischen Spannungsbogen erwarten. Für alle, die auf tief gehende Charakterstudien oder emotionale Wucht hoffen, ist es meiner Meinung nach weniger geeignet. Danke an NetGalley.de und Vorablesen für die Rezensionsexemplare.