Ein Lauf der Zeit

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matze08645 Avatar

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Das Thrillerdebüt der Rechtsanwältin Jamie Freveletti startet gleich mitten in der Handlung:

Emma Caldrige - erfolgreiche Chemikerin und Ultramarathonläuferin - stürzt mit einem Passagierflugzeug auf dem Weg nach Bogotá, Kolumbien ab und überlebt. Durch einen glücklichen Umstand mitten im Dschungel gelandet, beobachtet sie aus der Ferne wie der Rest der Überlebenden von Rebellen entführt wird. Mit von der Partie Cameron Sumner, der beruflich den kolumbianischen Luftraum nach Drogenflügen überwacht. Da es Emma gelingt eine SMS an ihren Chef abzusetzen, wird das amerikanische Verteidigungsministerium und die militärische Organisation Darkview zur Rettung der Geiseln alarmiert. Banner, der Leiter von Darkview versucht alles um Emma und Cameron dort heraus zu holen. Der Leser erlebt nun Emmas Überlebens-Lauf durch den Dschungel und die Rettung aus verschiedenen Perspektiven. Eines wird jedoch schnell klar: Irgendjemand hat es auf Emma abgesehen.

Das Tempo des Buches ist recht schnell, die Beschreibungen des Dschungels und einiger seiner Pflanzen sind gelungen. Emma ist eine Kämpferin und beißt sich durch. Der Leser begleitet sie durch dieses Martyrium und das hält die Spannung das Ganze Buch über konstant hoch, denn nicht nur Emma, sondern auch die Story nimmt in ihrem Lauf einige interessante Wendungen. Dass sie größtenteils unbeschadet durch das Dickicht gelangt ist zum Teil doch schon etwas sehr übertrieben, doch da Freveletti Emma eine steile Karriere als Chemikerin und natürlich das dazu passende Wissen über Pflanzen, Gifte und chemischen Sprengstoff und zudem noch die Konstitution einer Ultramarathonläuferin zugeschrieben hat dennoch stimmig. Als Autor hat man ja viele Möglichkeiten. Das stört den Lesefluss und -spaß meiner Meinung jedoch nicht. Einzig und allein die zum Teil politischen und militärischen Einflüsse, die das Buch hat mag ich nicht so sehr, aber das ist nun mal mein Geschmack. Politische Intrigen, Habgier und Rebellen in Südamerika gehören nicht in meine Lebenswelt und daher finde ich es relativ schwer mich in solche Geschichten einzufinden, besonders da das Buch in dem Bereich schon sehr amerikanisch ist. Freveletti hat den Schwerpunkt auf andere Dinge gelegt und so ist dieses Buch dennoch gut gelungen.

Fazit: Nach anfänglichen Interessensschwierigkeiten meinerseits hat das Buch mich durch seine schönen Beschreibungen, das rasante Tempo, die damit einhergehende Spannung und die vielseitigen Charaktere letztlich doch mitgerissen.